Petrus
de
Vinĕa, Sohn des
Richters
Angelus in
Capua, erscheint zuerst 1225 als Hofrichter
Kaiser
Friedrichs II. im Königreich
Sicilien und war seit 1231 bei dessen Gesetzgebung und
Verwaltung thätig, dabei des
Kaisers vertrautester
Rat und zu den wichtigsten
Missionen verwendet. Zum Protonotar und
Logotheten oder Kanzler erhoben (1247), hatte er noch
Friedrichs II.
ganzes Vertrauen; weshalb er es dann verlor, ist zweifelhaft. Man sagte, daß er sich an einer Verschwörung gegen das Leben
des
Kaisers beteiligt habe. Im Febr. 1249 verhaftet, zerschmetterte er sich im April in Pisa
[* 2] den
Kopf an der
Mauer
seines Gefängnisses. Petrus
de Vinea
war besonders berühmt wegen seiner
Beredsamkeit, und seine gesammelten
Briefe, «Epistolarum libri
VI» (hg. von Icelius [Iselin], 2 Bde.,
Bas. 1740), dienten lange als
Muster. Den Bannflüchen der Päpste antwortete er im
Namen seines Herrn, und seine zündenden
Manifeste riefen alle Fürsten und
Völker gegen die päpstl.
Anmaßungen
zu Hilfe. -
Vgl. Huillard-Bréholles, Vie et correspondance de Pierre de la Vigne (Par. 1865);
Capasso und Janelli, Pietro della Vigna (Caserta 1882);
Presta, Pier delle Vigne (Mail. 1880);
außerdem verschiedene Schriften von G. und Jos. Faraone über die Heimat P.’.
Sein Schicksal wurde auch novellistisch behandelt.