Peterspfennig
(Peterpenny, lat. Denarius Petri), Abgabe, welche von Ina, König von Wessex, 725 n. Chr. in der Absicht eingeführt worden sein soll, damit davon eine Herberge mit Kirche und Schule für die nach Rom [* 2] pilgernden Engländer errichtet werde. Diese »Schule der Sachsen« [* 3] hat jedenfalls Äthelwolf 855 wiederhergestellt und bei dieser Gelegenheit wahrscheinlich den Grund zu jener drückenden Abgabe gelegt, die anfangs einen Silberpfennig von jeder ansässigen Familie betrug.
Der Peterspfennig
wurde auch in
Dänemark
[* 4] und
Polen seit dem 11. Jahrh., in
Schweden,
[* 5]
Norwegen,
Island
[* 6] seit dem 12. Jahrh. gezahlt, in
Preußen
[* 7] aber im 14. Jahrh. ebenso vergeblich wie in
Frankreich im 11. Jahrh. eingefordert. Mit der
Reformation
erlosch der Peterspfennig
als
Abgabe. Als Liebesgabe für den
Papst ist der Peterspfennig
aber auch in andern
Ländern gesammelt worden; noch 1877 hat
Pius IX. zum 50jährigen Bischofsjubiläum 16½ Mill.
Frank empfangen.
Vgl. Spittler, Von der ehemaligen Zinsbarkeit der nordischen Reiche an den päpstlichen Stuhl (Hannov. 1797);
Woker, Das Finanzwesen der Päpste (Nördling. 1878).