Petechĭen
(Petechiae, Peteschen), kleine, meist stecknadelkopfgroße
Blutungen in die
Lederhaut. Die Petechien
lassen sich
im
Gegensatz zum
Erythem nicht durch
Druck entfärben; sie sind meist rundlich (Petechien
oder
Purpura), oder sie erscheinen als Striemen
(vibices) oder Blutaustritte in die Haarbälge in Gestalt blauroter, nicht wegdrückbarer
Knötchen (lichen
lividus) oder größerer
Blutblasen (pemphigus scorbuticus) unter der
Oberhaut. Die Petechien
entstehen gruppenweise ohne
Ordnung und
bleiben fast immer voneinander getrennt, wenn sie gleich in solcher Häufigkeit erscheinen können, daß der befallene Teil
wie dunkelrot marmoriert aussieht.
Sie verschwinden nach einiger Zeit ohne weitere
Verwandlung, indem sie sich allmählich entfärben, ohne
Abschuppung der
Oberhaut, und verursachen weder
Jucken noch
Schmerz. Sie erscheinen bisweilen bloß an solchen
Stellen der
Haut,
[* 2] welche stark gedrückt worden sind (etwa durch eng anliegende Kleidungsstücke), am häufigsten an der Innenfläche der Vorderarme
und Oberschenkel, am
Unterleib, auf den
Brüsten. Dagegen verschonen sie meist das
Gesicht.
[* 3] Auch auf den
innern
Häuten beobachtet man die Petechien
, z. B. auf dem
Herzbeutel, in den
Häuten des
Darmkanals.
Diese Petechien
beruhen auf einem
Austritt von
Blut aus einzelnen feinen
Gefäßen. Sie sind das charakteristische
Symptom aller skorbutischen
Blutzersetzungen, finden sich daher außer dem
Skorbut selbst auch bei gewissen
Formen des
Typhus, der septischen
Krankheiten,
Herzklappenentzündung, den
Blattern und dergleichen
Krankheiten, wobei sich zuweilen Bakterienwucherungen als
Ursache
der Gefäßberstung nachweisen lassen. Bei
Kindern deutet das Vorkommen von Petechien
auf die
Anlage zur
Bluterkrankheit (s. d.) hin.
Vgl. Blutfleckenkrankheit, Typhus (exanthematischer), Skorbut.