Peschel
,
Oskar, hervorragender Geograph, geb. zu Dresden [* 2] als der Sohn eines Offiziers und Lehrers an der Kadettenschule, studierte 1845-48 in Leipzig [* 3] und Heidelberg [* 4] Jurisprudenz, trat dann in die Redaktion der Augsburger »Allgemeinen Zeitung« ein, welcher er sechs Jahre angehörte, und übernahm 1854 diejenige des »Ausland«, die er bis Ende März 1871 fortführte. Während dieser Zeit erschienen seine bedeutendsten historisch-geographischen Werke, namentlich die »Geschichte des Zeitalters der Entdeckungen« (Stuttg. 1858, 2. Aufl. 1877) und die »Geschichte der Erdkunde [* 5] bis auf A. v. Humboldt und K. Ritter« (Münch. 1865; 2. Aufl., hrsg. von Ruge, 1877),
denen sich später die »Neuen Probleme der vergleichende Erdkunde als Versuch einer Morphologie der Erdoberfläche« (Leipz. 1870, 4. Aufl. 1883) anschlossen. Im April 1871 wurde er als ordentlicher Professor der Geographie an die Universität Leipzig berufen, veröffentlichte hier seine »Völkerkunde« (Leipz. 1875),
von der nach wenigen Monaten eine zweite Ausgabe nötig wurde (6. Aufl., bearbeitet von A. Kirchhoff, 1885),
starb aber schon Nach seinem Tod erschienen »Abhandlungen zur Erd- und Völkerkunde« (hrsg. von Löwenberg, Leipz. 1877-79, 3 Bde.),
»Physische Erdkunde«, bearbeitet von Leipoldt (2. Aufl., das. 1883-85, 2 Bde.),
und
»Europäische Staatenkunde«, bearbeitet von
Krümmel (1.
Abt. des 1.
Bandes, das. 1880). Peschel
ist einer der bedeutendsten Nachfolger
K.
Ritters, der in seinen ebenso gründlichen und ideenreichen wie klar und schön geschriebenen Werken
an der Fortentwickelung der
Wissenschaft im
Sinn des
Meisters mit durchschlagendem Erfolg gearbeitet hat.