Balthasar, Bildhauer, geb. zu Kammer in Oberbayern,
war einer der originellsten Plastiker der Barockzeit in Deutschland.
[* 12] Er lernte zeichnen bei Guckebieler in Kammer, dann als
Bildhauer bei Weißkirchner in Salzburg, endlich bei Knaker in Wien und weilte hierauf 14 Jahre in Italien. In Florenz arbeitete
er viel in Elfenbein für den GroßherzogCosimo III., zwei allegorische
[* 13]
Figuren und den heil. Cajetan für
das Theatinerkloster. Noch unter JohannGeorg III. kam er nach Dresden und starb Er wurde begraben auf dem kath.
Friedhofe zu Dresden, wo sein von ihm selbst gefertigtes Grabdenkmal, eine lebensgroße Kreuzigungsgruppe, steht. Permoser schuf
den berühmten Fliegenden Saturn (den sog. Tod), ehemals an der Dresdener Augustusbrücke, arbeitete verschiedenes für den
Schloßgarten in Charlottenburg, dann das Grabdenkmal der Kurfürstin Sophie zu Lichtenburg bei Prettin (1703-4), jetzt im
Dom zu Freiberg
[* 14] i. S., Apollo und Minerva
am südwestl. Zwingerpavillon zu Dresden (1715), für KaiserKarl
VI. 1718-21 das mit allegorischen
[* 13]
Figuren verzierte Standbild Prinz Eugens im Belvedere zu Wien (er steht auf Permoser selbst, der
durch sein verzerrtes Gesicht
[* 15] die Unlust an der Arbeit andeutet), die Gruppe der Madonna mit Joseph und FranzXaver für die Schloßkapelle
in
Hubertusburg, ebendaselbst die Reliefs der vier Evangelisten. Von ihm stammt auch die Kanzel in der kath.
Hofkirche (früher in der kath. Kapelle) in Dresden, ein Werk des üppigsten Barockstils.