Pastināca
L. (Pastinake),
Gattung aus der
Familie der
Umbelliferen,
[* 2] zweijährige oder ausdauernde
Kräuter mit spindelförmiger, oft fleischige
Wurzel,
[* 3] fiederspaltigen Blättern, wenigblätterigen
Hüllen oder ohne solche und mit vom
Rücken her flach zusammengedrückter
Frucht
mit flachem Flügelrand. Pastinaca
sativa L., zweijährig, 30-90
cm hoch, mit tief gefurchtem
Stengel,
[* 4] einfach fiederteiligen, unterseits
feinhaarigen Blättern, eiförmig länglichen, stumpfen, gekerbt gesägten, oft gelappten Blättchen,
fehlenden, hinfälligen
Hüllen und
Hüllchen und gelben
Blüten, wächst in ganz
Europa
[* 5] und Nordasien und wird der
Wurzel halber
allgemein kultiviert.
Sie gedeiht am besten in tiefgrundigem, lehmartigem Kalkmergel- und Thonmergelboden und wird wie die Möhre behandelt. Der Same bleibt nur ein Jahr keimfähig. Man kultiviert lange Pastinaken mit langer, dünner Wurzel, Jerseypastinaken mit stärkerer, mehr rübenartiger Wurzel, reicher an Nahrungsstoff als die vorigen und auch ertragreicher, aber weniger hart, und runde Zucker- oder Königspastinaken mit der breitesten, kürzesten, gehaltreichsten Wurzel, aber weniger Masse als die vorigen liefernd.
Der Pastinakenbau ist in Deutschland [* 6] altherkömmlich, wurde aber durch den Kartoffelbau sehr eingeschränkt und in vielen Gegenden völlig verdrängt. In mancher Beziehung gewährt die Pastinake einige Vorteile vor der Möhre, und namentlich liefert sie in geeignetem Boden höhere Erträge nahrhaftern Futters. Sie behält aber immer eine Spur Bitterkeit, welche im Frühjahr besonders hervortritt und dann der Milch sich mitteilt. Bis Februar liefern Wurzeln und Blätter gutes Futter für Schafe, [* 7] Rinder [* 8] und Pferde. [* 9] Die Kultur ist leichter als die der Möhre und die Pflanze widerstandsfähiger, sie erträgt sogar im freien Land unsern Winter. Die feinern Sorten werden nur für die Küche gebaut. Die Samen [* 10] wurden früher medizinisch benutzt.
Pastinaca
Sekakul
Russel (Pastinaca
dissecta
Vahl, Sekakul), eine zweijährige, in
Syrien und
Ägypten
[* 11] einheimische
Pflanze,
wird im
Orient der wohlschmeckende
Wurzel wegen häufig kultiviert.