Parisius
,
Ludolf, Schriftsteller, geb. zu
Gardelegen,
[* 3] studierte 1846-49 erst
Mathematik, dann die
Rechte in
Halle,
[* 4] ward 1858 Kreisrichter in
Gardelegen, 1864 wegen Wahlagitation seines
Amtes durch Disziplinarurteil entsetzt und
lebt in
Berlin,
[* 5] wo er mit
Eugen
Richter die
»Parlamentarische
Korrespondenz aus der
Fortschrittspartei« und den »Reichsfreund«
redigiert. 1861-66 war er fortschrittliches Mitglied des Abgeordnetenhauses, 1867-1876 und 1881-87 des
Reichstags. Parisius
schrieb:
»Kommentare zum preußischen (Berl. 1867) und zum norddeutschen Genossenschaftsgesetz«
(das. 1868);
»Ein preußischer Kultusminister, der seinen Beruf verfehlt hat« (15. Aufl. 1871);
»Exzellenz, warum so mißvergnügt?« (1871);
»Deutschlands [* 6] politische Parteien und das Ministerium Bismarck« (Berl. 1877, Bd. 1);
ferner die Romane: »Pflicht und Schuldigkeit« (Hannov. 1872, 3 Bde.),
»Ein Freiheitsmüder« (1873);
»Deutsche [* 7] Volkslieder« (Magdeb. 1879) und »Bilder aus der Altmark« (mit Dietrichs, Hamb. 1882 ff.).