Papierhüte
,
s. Papiermaché.
Papierhüte
3 Wörter, 30 Zeichen
Papierhüte,
s. Papiermaché.
mâché (franz., papjeh masché, »gekautes Papier«),
eine knetbare Masse aus Papierhalbstoff oder zerstampftem alten Papier oder neuerdings Holzstoff [* 3] mit Thon, Kreide [* 4] und farbigen Stoffen sowie Kleister oder Leimwasser zur Anfertigung der sogen. Papiermachéwaren (Masken, [* 5] Puppenköpfe, Leuchter, Figuren aller Art, Ornamente, [* 6] Früchte, anatomische Präparate etc.). Man verarbeitet diese Masse, indem man sie mit den Händen in eine geölte Form von Holz, [* 7] Gips, [* 8] Zink oder Schwefel eindrückt, etwas abgetrocknet aus der Form nimmt und dann langsam in der Wärme [* 9] austrocknen läßt.
Sollen die Gegenstände fest, steif und undurchlässig werden, so ist es notwendig, dieselben zwischen eisernen Formen stark zu pressen und nach dem Trocknen mit Leinölfirnis zu tränken. Die vorzüglichste Ware erhält man durch Pressen nasser Pappen, wovon je nach Erfordernis mehrere durch Kleister verbunden werden, Trocknen, Tränken mit Leinöl und Eintrocknen bei 120°. Auf solche Weise werden die verschiedenen Gebrauchsgegenstände (Waschschüsseln, Eimer, Trichter, Spinnereispulen, Knöpfe, Teller etc.) sowie Luxuskästchen hergestellt, die durch Einlagen von Perlmutter etc. sowie glänzende Lackierung sich auszeichnen, auch den Namen Ölpappware führen und in großer Auswahl von Gebrüder Adt in Forbach [* 10] erzeugt werden. - Hierher gehört auch als Ersatz für Gips- und Zementstuck der Papierstuck, welcher seiner Leichtigkeit wegen sehr beliebt geworden ist und oft der Festigkeit [* 11] wegen einen Kern von grober Leinwand bekommt.
Vgl. Winzer, Bereitung und Benutzung des Papier mâché (3. Aufl., Weim. 1884).