Palissot
de
Montenoy
(spr. -sso d' mongt'nŏa);
Charles, franz. Dichter, geb. zu
Nancy,
[* 2] wurde
schon in seinem 14. Jahr
Bakkalaureus der
Theologie, verließ jedoch dieselbe wieder
, um sich ganz der Litteratur zu
widmen. Seine ersten
Trauerspiele fanden
geringen Beifall, größern seine
Lustspiele: »Les tuteurs« und »Le
[* 3] barbier de
Bagdad«.
Sein satirisches
Schubladenstück »Le cercle«, worin er namentlich
Rousseau geißelte, zog ihm viele
Angriffe von seiten der
Encyklopädisten zu, die er in den
»Petites lettres contre les grands
philosophes« (1757) und der
Komödie »Les philosophes« (1760) zurückgab.
Mit
Voltaire hielt er
Frieden und widmete ihm sogar »La
Dunciade, ou
la guerre des sots« (1764), eine Sammlung
satirischer Charakterbilder, welche er später noch durch die
Porträte
[* 4] der Revolutionshelden vermehrte. Erfolg hatte dieses
Epos wie auch seine
Komödien durch die scharfe
Polemik; dichterisch ist es wertlos. Zu erwähnen ist noch die oberflächliche
und parteiische
Schrift
»Mémoire pour servir à l'histoire de la littérature française depuis
François I jusqu'à
nos jours« (1771; 1803, 2 Bde.). Außerdem schrieb er
noch mehrere Werke, die sich ebenfalls in seinen
»Œuvres« (1788, 4 Bde.; 1809, 6 Bde.)
finden. Palissot
starb als Vorsteher der Mazarinschen
Bibliothek
Vgl. Meaume, Palissot
et les philosophes
(Nancy 1864).