Palette
(franz.), eine kleine Tafel, worauf die
Farben aufgetragen werden, welche der
Maler braucht.
Für die
Ölmalerei besteht sie aus einer ovalen dünnen
Scheibe von poliertem Apfel-,
Nußbaum-,
Ahorn- oder Birnbaumholz oder
von
Horn,
Porzellan,
Elfenbein, Schildkrötenschale etc.
Nahe an dem einen Ende der längern Seite ist eine Öffnung angebracht,
durch die der
Maler mit dem
Daumen der linken
Hand,
[* 2] die zugleich auch
Pinsel und Malerstock hält, die Palette
erfaßt.
Auf die Palette
drückt der
Maler der Gegenwart die
Farben in ihren einzelnen Abstufungen aus Tüben auf, um aus ihnen die zum Gemälde
anzuwendenden
Töne zu mischen. Früher wurden die geriebenen
Farben auf der Palette
erst mit
Öl oder einem
andern
Bindemittel flüssig gemacht. Die Palette
für Freskomaler ist viereckig, von verzinntem
Eisenblech und hat einen nach
oben
eingebogenen
Rand, damit das
Wasser nicht ablaufe. Paletten
von
Porzellan und
Metall haben bisweilen Vertiefungen zur
Aufnahme
der
Farben.
Letztere werden besonders für
Email- und
Porzellanmalerei benutzt. Die neuere
Kunstindustrie hat Paletten
von
Holz,
[* 3]
Metall,
Porzellan etc. in den
Handel gebracht, welche, mit
Skizzen und ausgeführten
Malereien geschmückt, als Wandschmuck
dienen sollen. Paletten
berühmter
Künstler sind in neuerer Zeit Gegenstände der Sammelwut geworden. In der
Töpferei heißt
Palette
ein hölzernes
Instrument, welches bald breit-oval und mit einer Handhabe versehen, bald rund oder
ausgehöhlt triangelförmig ist, bald in der Gestalt eines breiten
Messers endigt und dazu dient, den
Gefäßen die gehörige
Rundung und
Fläche zu geben.