Printze
oder Prinze (La) (Kt. Wallis, Bez. Conthey und Sitten). Thalfluss des Val de Nendaz und Abfluss der Gletscher des Grand Désert und Mont Fort. 18 km lang. Der grössere der beiden Hauptquellarme entspringt an der Grand Bandon genannten Stelle in 2800 m dem O.-Ende des Glacier du Grand Désert (W.-Fuss des Grand Mont Calme und des Col de Praz Fleuri), durchfliesst in nö. Richtung die Alpweiden Le Grand Plan und Le Plan La Chaux (im Val de Cleuson), speist den «Grand Bisse» von Servais, erhält bei La Gouille die Schmelzwasser des W.-Endes des Glacier du Grand Désert, durcheilt den zwischen dem Bec des Étagnes und dem Bec de la Montau eingeschlossenen Thalboden von Cleuson, auf dem die Alphütte von Cleuson und die Kapelle Saint Barthélemy (2126 m) stehen und den er durch eine tiefe Waldschlucht verlässt, um dann längs dem Kamm der Arpettaz nach N. sich zu wenden.
Nachdem er von rechts die Schmelzwasser der Firnfelder am Métailler gesammelt, vereinigt er sich mit dem von links kommenden, am Glacier du Mont Fort entspringenden und den Vallon de Tortin durchfliessenden zweitbeträchtlichsten Quellarm, sowie kurz nachher noch mit einem ebenfalls von links kommenden wasserreichen Seitenarm (von dem der Bisse von Saxon abzweigt) und erhält damit endgiltig den Namen der Prinze. Diese setzt ihren Lauf in der Richtung nach N. fort und wird überragt auf der rechten Seite vom Bec de la Montau, Greppon Blanc, der Éperollaz und der Crête de Thyon, links vom Mont Gond, Bec de Ballavaux und Bec de Nendaz.
Das ziemlich schmale, mit Wald, Alpweiden und zahlreichen Hütten besetzte Thal erweitert sich zwischen dem die Dörfer Haute Nendaz und Basse Nendaz sowie mehrere Weiler tragenden fruchtbaren Gehänge links und dem steilem rechtsseitigen Gehänge mit den Weilern Brignon, Clèbe und Verrey zu einem breitem Thalboden, der sich dann zwischen den beiden Terrassen von Baar und Coor zu einer engen Mündungsschlucht einengt, durch die die Prinze das Rhonethal erreicht.
Hier lässt sie den durch die Ueberschwemmung von 1902 verwüsteten Weiler Aproz links liegen und fliesst auf ihrem umfangreichen Schuttkegel gegen NO. ab, um 4 km sw. Sitten in 486 m von links in die Rhone zu münden. Dieses Stück ihres Laufes in der Rhoneebene hat eine Länge von blos 1 km. Von den der Prinze in ihrem Mittel- und Unterlauf zufliessenden kleinen Nebenarmen ist einzig die vom Gehänge der Éperollaz herabkommende Ogentze nennenswert, die meist trocken liegt, bei Regenwetter und nach starken Gewittern jedoch plötzlich recht gefährlich werden kann. Von der Prinze zweigen verschiedene Wasserleitungen oder Bisses ab, so neben den schon erwähnten von Servais und Saxon nach links die drei Bisses d'Enhaut, d'Enbas und du Meiten und nach rechts der Bisse von Vex und die beiden Bisses von Salins.