Pleujouse
,
deutsch
Plützhausen (Kt. Bern,
Amtsbez. Pruntrut).
583 m. Gem. und geschützt in einem O.-W. ziehenden Thälchen gelegenes
Dorf, am N.-Fuss der Kette von
Les Rangiers und im ö. Abschnitt der Landschaft Baroche; 12 km ö.
Pruntrut, 7 km ö. der Station
Courgenay der Linie
Delsberg-Delle und 7 km sö. der Station Alle der Linie
Pruntrut-Bonfol. Postwagen
Alle-Asuel. 33
Häuser, 135 kathol.
Ew. Kirchgemeinde
Charmoille.
Kapelle zu
Notre Dame de Lourdes. Viele Obstbäume. Kirsch- und Zwetschgenbranntweinbrennerei.
Ackerbau und Viehzucht. Holzhandel. Herstellung von Holzschuhen. Uhrenindustrie. Das schlecht gebaute Dorf wird von den Ueberresten
einer einstigen Burg beherrscht, die auf den Fundamenten eines römischen Wachtturmes errichtet worden
war. 1105: Pluiusa; 1180: Nunborc; 1221: Pluviosa; 1306: Nuvenberg; 1428: Plutzhusen; 1433: Pluhusen. Die bedeutende Burg
wurde im 13. Jahrhundert noch vergrössert und dann Nuwenburg geheissen. 1105 erscheint ein Luitfrid von Pleujouse
und 1124 ein
Hugo von Pleujouse
als Wohltäter des
Klosters
Lützel. Das Geschlecht ist im 16. Jahrhundert erloschen.
Dorf und Burg wurden von den Baslern während des Krieges mit dem
Bischof Johannes von Vienne eingeäschert und kamen dann
der Reihe nach 1386 an das Geschlecht derer von
Nant, 1406 an die von Vienne und 1437 an die
Herren von
Hasenburg
(Asuel).
1582 erhielten das
Schloss die
Grafen von Ortenburg zu
Lehen, die dessen
Kapelle restaurierten. Nach dem 30jährigen
Krieg fiel Burg Pleujouse
wieder an die
Bischöfe von Basel
zurück, die sie allmählig zerfallen liessen. Zur Zeit der Reformation
wurde sie zum Staatseigentum erklärt und an einen Privatmann verkauft, der hier eine Gastwirtschaft
einrichtete. Heute stehen davon noch der
Turm, 4 Torflügel und ein von einem Landwirt bewohnter Gebäudeflügel. Die Burgkapelle
dient als Keller. Fund von einigen Münzen aus der Römerzeit.