Titel
Oxalsaure
Salze, Oxalate, die durch Neutralisation der
Oxalsäure (s. d.) mit den betreffenden
Basen oder durch gegenseitige
Zersetzung von löslichen Metallsalzen
mit oxalsauren
Alkalien entstehenden
Salze dieser Säure. Die
Oxalsäure bildet als zweibasische
Säure zwei Reihen von
Salzen, neutrale und saure. Die Alkalioxalate sind in Wasser löslich und krystallisieren leicht, die
meisten übrigen Oxalate sind weiße, in Wasser unlösliche, aber in den meisten Säuren leicht lösliche
Niederschläge. Von den
Salzen sind zu erwähnen:
1) Kaliumoxalate. a. Das neutrale
Salz,
[* 3] krystallisiert ^[img], oxalsaures
Kalium, wird erhalten, indem eine Lösung von
Oxalsäure
mit kohlensaurem Kalium bis
zum Verschwinden der sauren Reaktion versetzt und zur
Krystallisation verdampft
wird. b. Das saure
Salz, krystallisiert ^[img], saures oxalsaures
Kalium, Kleesalz, Sauerkleesalz, oft auch
Bitterkleesalz
(s. d.) genannt,
Oxalium, Sal Acetosellae, wird erhalten, indem man ein
Volumen einer Oxalsäurelösung mit kohlensaurem Kalium
neutralisiert und dann ein gleich großes
Volumen Oxalsäurelösung von gleichem Gehalt hinzufügt.
Das saure Salz ist schwerer löslich als das neutrale; es krystallisiert sehr leicht. Es verbindet sich mit Eisenoxyd zu einem löslichen Doppelsalz, daher seine Anwendung zur Beseitigung von Rost- und Tintenflecken. c. Das vierfachsaure Salz, ^[img], entsteht, indem man von vier Volumen einer heißen Oxalsäurelösung ein Volumen mit kohlensaurem Kalium neutralisiert und alsdann die übrigen drei Volumina der Oxalsäurelösung zufügt. Beim Erkalten der Flüssigkeit scheidet sich das Salz, wenn die Flüssigkeit umgerührt wird, als glänzendes körniges Krystallmehl fast vollständig ab. Man verwendet das Salz zweckmäßig statt freier Oxalsäure bei alkalimetrischen Operationen. Vor dieser hat es den Vorzug, leicht in chem. Reinheit erhalten werden zu können und nicht zu verwittern.
2) Ammoniumoxalate. Die drei Ammoniumoxalate entsprechen den Kaliumverbindungen. Von diesen hat nur das neutrale Salz, C2(NH4)2O4.H2O, allgemeineres Interesse. Es bildet schöne, wasserhelle Krystalle, welche in 24 Teilen Wasser löslich sind. Es findet als Reagens Verwendung in der chem. Analyse.
3) Calciumoxalat. Das neutrale Salz, C2CaO4.H2O, fällt beim Vermischen von siedendheißen neutralen oder mit Essigsäure angesäuerten Lösungen von Kalksalzen mit Ammoniumoxalat als weißer, krystallinischer, in Wasser und Essigsäure unlöslicher, in Mineralsäuren aber leicht löslicher Niederschlag. Beim Erhitzen giebt das Salz zuerst sein Krystallwasser ab, wird dann unter Freiwerden von Kohlenoxyd in Calciumcarbonat und bei intensiver Rotglut in Ätzkalk verwandelt. Auf diesem Verhalten beruht die analytische Abscheidung und quantitative Bestimmung des Kalkes.
4) Ferrokaliumoxalat, (C2O4)2FeK2, dient in der Photographie als kräftiges Reduktionsmittel (Oxalatentwickler).
5) Ceriumoxalat, oxalsaures
Cerium, s.
Cerium oxalicum.