Ortstein
,
altertümlich, s. v. w. Eckstein, Grenzstein (vgl. Ort);
auch s. v. w. Raseneisenerz.
Ortstein
10 Wörter, 96 Zeichen
Mineralogie und Geologie — Physiographie — Metalloide und analoge Verbindungen
Ortstein,
altertümlich, s. v. w. Eckstein, Grenzstein (vgl. Ort);
auch s. v. w. Raseneisenerz.
1) Friedrich August, verdienter Schulmann und Philolog, geb. zu Halle, [* 3] daselbst vorgebildet, studierte dort 1827-30 unter Reisig, Meier und Bernhardt), ward 1831 Lehrer an der lateinischen Hauptschule, 1839 Oberlehrer am Pädagogium daselbst, 1842 Rektor der lateinischen Hauptschule, daneben 1849 Kondirektor der Franckeschen Stiftungen und 1863 Rektor der Thomasschule zu Leipzig, [* 4] zugleich außerordentlicher Professor der klassischen Philologie an der Universität daselbst, einige Jahre später auch Direktor der philologischen Abteilung des pädagogischen Seminars.
Seit 1881 als Rektor quiesziert, starb er in Leipzig. Eckstein hat sich vielfach am öffentlichen Leben beteiligt. 1849-51 war er Mitglied der preußischen Zweiten Kammer, in welcher er zur gemäßigt-liberalen Partei hielt, und der er auch 1858-60 als Schriftführer angehörte; 1871 wurde er als Mitglied des Kirchenvorstandes zu St. Thomä zum Mitglied der ersten sächsischen Landessynode erwählt. Sehr bekannt ist er auch als einer der Stifter und Häupter der Philologenversammlungen. Seine schriftstellerische Thätigkeit erstreckt sich hauptsächlich auf Erklärung und Herausgabe lateinischer Schriftsteller für die Schule, z. B. Phädrus, Corn. Nepos, Tacitus, Horaz etc., und auf Abhandlungen zur Geschichte der Philologie und Pädagogik. Wir nennen besonders: »Nomenclator philologorum« (Leipz. 1871) und »Lateinischer Unterricht« (das. 1882, Abdruck aus Schmids »Encyklopädie«).
2) Ernst, Dichter und Schriftsteller, geb. zu Gießen, [* 5] machte nach vollendeten Gymnasialstudien eine Reise nach Italien [* 6] und begann 1863 in Gießen seine akademischen Studien (Geschichte, Philologie, Litteraturgeschichte, Philosophie), die er ¶
später in Bonn, [* 8] Berlin [* 9] und Marburg [* 10] fortsetzte. Im Sommer 1868 wandte er sich nach Paris, [* 11] wo er sein Erstlingswerk, das humoristische Epos »Schach der Königin« (Stuttg. 1870; 3. umgearbeitete Aufl., das. 1877),
vollendete. Das groteske Nachtstück »Die Gespenster von Varzin« (3. Aufl., Leipz. 1877),
das komische Epos »Der Stumme von Sevilla« [* 12] (Stuttg. 1871) und die »Pariser Silhouetten« (3. Aufl., Leipz. 1876) fallen gleichfalls in diese Zeit. Während der folgenden Jahre besuchte Eckstein wiederholt Italien, Spanien, [* 13] Frankreich, die Schweiz, [* 14] die Niederlande, [* 15] Österreich [* 16] etc. und verfaßte das satirische Epos »Venus Urania« (Stuttg. 1872; 5. Aufl., Berl. 1883) sowie die Novellen: »Margherita«, »Am Grabmal des Cestius«, »Die Moschee von Cordova« u. a. (gesammelt, Leipz. 1874; 2. Aufl. 1880). Zugleich veröffentlichte er eine Reihe litterarischer und ästhetischer Aufsätze, die unter dem Titel: »Leichte Ware« (Leipz. 1875) gesammelt erschienen und binnen wenigen Monaten zwei Auflagen erlebten. Eckstein nahm darauf (1875) seinen Wohnsitz in Leipzig, wo er eine Zeitlang die poetisch-kritische Zeitschrift »Deutsche [* 17] Dichterhalle« sowie (bis Ende 1882) die humoristische Wochenschrift »Der Schalk«, redigierte, und siedelte 1885 nach Berlin über. Seine poetische Produktion begann etwas in die Breite [* 18] zu schwellen, besonders seitdem die Humoresken »Aus Sekunda und Prima« (Leipz. 1875),
aus denen »Der Besuch im Karzer« (das. 1875, 51. Aufl. 1883) besonders abgedruckt (auch dramatisiert) ward, sich eines glänzenden äußern Erfolgs erfreuten. Es folgten: »Humoresken« (Leipz. 1875-82, 2 Bde.);
»Satirische Zeitbilder« (das. 1876, 4. Aufl. 1878);
»Der russische Diplomat«, Lustspiel (das. 1876);
»Miniaturhumoresken« (1.-9. Aufl., das. 1877);
»Das hohe Lied vom deutschen Professor« (das. 1878);
ferner die »Beiträge zur Geschichte des Feuilletons« (das. 1876, 2 Bde.),
»Pariser Leben« (4. Aufl., das. 1879),
»Guttae in lapidem« (das. 1879) sowie eine Reihe neuerer Dichtungen: »Lisa Toscanella« (Stuttgart [* 19] 1876, 3. Aufl. 1878);
»In Moll und Dur«, Gedichte (Leipz. 1877);
»Sturmnacht«, neue Novellen (das. 1878, 2 Bde.);
»Murillo«, ein Lied vom Guadalquivir (das. 1880);
ferner: »Glück und Erkenntnis«, Studienblätter und Skizzen (das. 1881);
die Humoresken: »Herr Braubach« (das. 1883) und »'s schöne Lorche« (das. 1883);
die Novellen: »Maria la Brusca« (das. 1883) und »Eingeschneit« (Teschen 1884);
die Romane: »Die Claudier« (Wien [* 20] 1881, 3 Bde.; 6. Aufl. 1884),
»Prusias« (Leipz. 1883, 3 Bde.),
»Das Vermächtnis« (das. 1884, 3 Bde.),
»Aphrodite« [* 21] (das. 1885) u. a. Ecksteins poetisches Talent zeichnet sich vor allem durch Phantasiefülle, sprudelnde Laune und seltene Herrschaft über Rhythmus und Reim aus.