Orthopteren
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s. Geradflügler. [* 2]
Orthopteren
3 Wörter, 31 Zeichen
Orthopteren,
s. Geradflügler. [* 2]
[* 2] (Helmkerfe, Kaukerfe, Orthopteren, Orthoptera; hierzu Tafel »Geradflügler«),
Ordnung der Insekten, [* 5] umfaßt Kerbtiere mit beißenden Mundteilen, zwei ungleichen, geäderten Flügelpaaren und unvollkommener Metamorphose. Der Kopf trägt meist lange, vielgliederige Fühlhörner; die Unterlippe [* 3] (Fig. 5) zeigt deutlich ihre Zusammensetzung aus zwei Hälften und bewahrt so die ursprüngliche Gestalt eines zweiten Unterkieferpaars. Die Vorderflügel sind schmal und zuweilen lederartig hart zum Schutz des Rückens und der Hinterflügel, die dünn und breit sind und sich der Länge nach zusammenfalten lassen.
Die Beine dienen zum Schreiten, Laufen oder Springen. Der langgestreckte Hinterleib sitzt stets in seiner ganzen Breite [* 6] an der Brust fest und endet mit zangen-, griffel- oder fadenförmigen Anhängen. Die Augen sind vielfach sehr groß, auch sind meist Nebenaugen (Ocellen) vorhanden (s. Figur). In einzelnen Fällen (Heuschrecken) [* 7] existieren Stimm- und Gehörorgane; die zirpenden oder schrillenden Töne werden, und zwar fast nur von den Männchen, durch Reiben der mit gezahntem Rand versehenen Hinterschenkel an den Flügeldecken oder auch durch Reiben der letztern aneinander (nach Art des Geigenspiels) hervorgebracht. Das Weibchen besitzt oft eine Legescheide zum Ablegen der Eier [* 8] in die Erde. Die Jungen sind flügellos, aber den Erwachsenen bereits sehr ähnlich und durchlaufen eine Anzahl Häutungen, so daß die Geschlechtsreife oft erst nach einigen Jahren erreicht wird. Die Nahrung der Larven und des vollkommenen Insekts ist vegetabilischer, animalischer oder gemischter Natur. Schmarotzer sind unter den Geradflüglern nicht bekannt. - Fossil treten die Geradflügler schon im Devon [* 9] und in der Kohle auf. Die Anzahl der bekannten lebenden Arten beträgt mehrere Tausend; die Tiere selbst sind zum Teil von ansehnlicher Größe (bis zu 30 cm) und schöner Färbung. Manche sind in auffallendster Weise ihrer Umgebung angepaßt, so daß sie nur schwer sichtbar werden (z. B. das Wandelnde Blatt, die Stabheuschrecken). - Früher rechnete man zur Ordnung der Geradflügler verschiedene Familien, die man neuerdings unter dem Namen der Falschnetzflügler [* 10] (s. d.) oder Pseudoneuroptera zu einer selbständigen Ordnung erhoben hat.
Die eigentlichen Geradflügler zerfallen in: 1) Läufer (Cursoria) mit Laufbeinen;
hierher die Ohrwürmer (s. d.) und Schaben (s. d.);
2) Schreiter (Gressoria) mit Schreitbeinen; hierher die Fangheuschrecken und Gespenstheuschrecken (s. d., Phasmidae), nur in wärmern Gegenden; die flügellosen Formen gleichen verdorrten Zweigen, die geflügelten trocknen Blättern;
3) Springer (Saltatoria) mit verdickten Hinterschenkeln; hierher die Feldheuschrecken, Laubheuschrecken und Grabheuschrecken (s. Heuschrecken).
Vgl. die Abbildungen auf beifolgender Tafel.
[* 3] ^[Abb.: Mundteile der Blatta.
Fig. 1. Kopf von vorn, a Ocellen (Nebenaugen), b Maxillartaster, c Lippentaster.
Fig. 2. Oberlippe.
Fig. 3. Oberkiefer (Mandibel).
Fig. 4. Unterkiefer (Marille), a ihr Taster
Fig. 5. Unterlippe (Labium), aus zwei Hälften (I u. II) zusammengesetzt; c ihr Taster.]