ein altgerman.
Wort, das ursprünglich
Spitze, scharfe
Ecke, dann Anfangs- oder Endpunkt,
Grenze (daher
»von Ort zu
End«, s. v. w. von einem Ende zum andern), auch die vorragendeSpitze eines Werkzeugs (z. B.
des Bergeisens) oder dieses selbst (z. B. die Schusterahle), ferner einen im
Raume markierten
Punkt oder Raumteil (daher s. v. w.
Stelle, Platz), endlich den Wohnplatz einer bürgerlichen
Gemeinschaft (s. v. w. Stadt,
Flecken, Dorf etc.) und (jetzt
veraltet)
eine größere Landesabteilung,
Provinz etc. bezeichnet. Insonderheit im
Bergbau
[* 2] heißt Ort das Ende eines
Grubenbaues, z. B. einer
Strecke, eines noch nicht durchschlägigen
Stollens etc.; dann überhaupt jeder
Punkt in der
Grube, wo
Arbeiten auf dem
Gestein oder zur Mineralgewinnung stattfinden. Ortsbetrieb ist die Fortsetzung des
Grubenbaues; vor Ort, beim
Minenbau das Ende eines
Ganges, wo der
Mineur noch arbeitet.
in derSprache
[* 3] des
Mittelalters s. v. w. der vierte
Teil (nach
Lexer, weil die viereckigen
Münzen
[* 4] durch ein
Kreuz
[* 5] in vier
Orte geteilt waren); daher im
Münzwesen
[* 6] der vierte Teil einer
Münze, vorzugsweise ¼
Reichsthaler, 1⅓
Ort = 1 Mk. lübisch. Unter Ortskronen verstand man die dänischen und kaiserlichen Viertelkronen,
unter Ortsthaler und Reichsort in einigen Gegenden
Deutschlands
[* 7] die nach dem 20-Guldenfuß geprägten
Viertelthalerstücke, unter Ortsgulden Viertelgulden, im Kanton Zürich
[* 8] die 10-Schillingstücke, Örtli oder Vierbätzler, unter Ortsgroschen
das alte
Mecklenburger 3-Pfennigstück, unter Ortspfennig
(Brabanter Ort) eine Rechnungs- und Kupfermünze in
Lüttich,
[* 9]
Brabant
und
Flandern, deren 160 nach jetzigem
Geld 2 Mk. 10
Pf. betrugen, und die auch im Klevischen etc. unter
dem
NamenOrtjen kursierte. Ort
war in einigen Gegenden auch ein
Flüssigkeitsmaß, = ¼
Maß.