Oleaceen
(ölbaumartige Gewächse), dikotyle Familie aus der Ordnung der Kontorten unter den Monopetalen, Sträucher und Bäume mit gegenständigen, gestielten, einfachen, ganzen oder auch unpaarig gefiederten, nebenblattlosen Blättern und in Trauben, Rispen oder Büscheln stehenden, zwitterigen oder durch Fehlschlagen eingeschlechtigen Blüten. Letztere sind bei einigen nackt, bei den meisten mit einem vierzähnigen oder -teiligen Kelch und einer aus ebenso vielen Blättern bestehenden, meist trichterförmigen, regelmäßigen Blumenkrone versehen, deren Saumabschnitte klappige Knospenlage haben.
Die Blüte [* 3] enthält zwei Staubgefäße, [* 4] deren Filamente mit der Blumenröhre verwachsen sind. Der oberständige, zweifächerige Fruchtknoten enthält meist zwei hängende Samenknospen in jedem Fach; der Griffel ist sehr kurz, die Narbe einfach und zweispaltig. Die Frucht ist bald eine durch Fehlschlagen meist einsamige Steinbeere, bald eine Flügelnuß, bald eine zweiklappige, fachspaltige Kapsel. Die Samen [* 5] sind bisweilen mit einem häutigen Rand umgeben und enthalten ein fleischiges oder horniges Endosperm, in dessen Achse der gerade, fast ebenso lange Keimling liegt.
Die
ca. 280
Arten der Oleaceen
sind hauptsächlich in der gemäßigten
Zone, besonders der nördlichen
Halbkugel, einheimisch; die
wichtigsten
Gattungen sind:
Olea
R. Br.,
Ligustrum Tournef.,
Fraxinus Tournef.
und
Syringa L. Blattüberreste sind fossil in Tertiärschichten gefunden worden von den
Arten der
Gattungen
Elaeoides
Ung., Notelaea
Vent.,
Olea und
Fraxinus. Einige sind wegen der an fettem
Öl reichen
Früchte, wie der
Ölbaum
(Olea europaea),
andre wegen ihres
Holzes und ihrer adstringierenden
Rinde, noch andre, wie die Mannaesche
(Fraxinus Ornus), wegen des aus den
Stämmen ausschwitzenden zuckerhaltigen Safts wichtige Nutz-, bez.
Arzneipflanzen,
[* 6] und mehrere sind ihrer schönen
Blüten wegen beliebte Ziersträucher.