Naturforscherversammlungen ins Leben. 1827 ging er als Privatdozent an die UniversitätMünchen
[* 11] und wurde daselbst 1828 ordentlicher
Professor. Auf Versetzung an eine andre bayrische Universität nicht eingehend, nahm er auch hier seine Entlassung und ging 1832 als
Professor nach Zürich,
[* 12] wo er starb. Seine Büste, von Drake in Berlin
[* 13] gefertigt, ward 1853 am Fürstengraben
in Jena aufgestellt; 1883 wurde ihm ein Denkmal in Offenburg gesetzt. Okens Hauptbestreben ging auf Darstellung eines in sich
zusammenhängenden, alle Reiche der Natur und deren Elemente umfassenden Natursystems, das, obwohl auf Schelling sich stützend,
doch ganz eigentümlich ist.
Die von Oken erst geschaffene und meist aus neugebildeten oder doch ungewöhnlichen Ausdrücken bestehende
Nomenklatur ist Erzeugnis des Bestrebens, die leitenden Grundsätze für die Einteilung durch die Namen anzudeuten. Das »Lehrbuch
der Naturphilosophie« (Jena 1808-11; 3. neu bearbeitete Aufl., Zürich
1843) ist eigentlich nur die philosophische Begründung
des Systems, das in dem »Lehrbuch der Naturgeschichte« (Leipz. 1813-27, 3 Bde.)
vollständig entwickelt ist.
Lorenz, eigentlich Ockenfuß, welchen Namen er später in Oken verwandelte, Naturphilosoph und Naturforscher, geb. zu
Bohlsbach in der Ortenau, studierte zu Würzburg und Göttingen und lebte dann daselbst mehrere Jahre als Privatdocent, bis
er 1807 als außerord. Professor der Medizin nach Jena berufen wurde, wo seine Vorlesungen über Naturphilosophie, allgemeine
Naturgeschichte, Zoologie mit vergleichender Anatomie, Pflanzen-, Tier- und Menschenphysiologie vielen Beifall fanden. 1810 wurde
er Hofrat, 1812 ord.
Professor der Naturwissenschaften. Im Spätherbst 1816 fing er an, die «Isis»
herauszugeben, ein encyklopäd. Blatt,
[* 15] vorzugsweise aber naturhistor. Inhalts. Da damals in Weimar eine
nur wenig beschränkte Preßfreiheit herrschte, so wurden an OkenBeschwerden und Klagen gesendet, die anderwärts nicht veröffentlicht
werden konnten und die auch Oken in die «Isis» aufnahm, sobald sie
ein allgemeines Interesse hatten. Dadurch erregte er auswärts großes Mißfallen, so daß endlich die
Weimar.
Regierung ihm die Alternative stellte, entweder die Professur oder die «Isis» aufzugeben.
Oken that das erstere, während die «Isis» im Weimarischen verboten und nun in Rudolstadt
[* 16] gedruckt wurde, bis sie 1848 zu erscheinen
aufhörte. Seit Niederlegung seiner Professur lebte Oken als Privatgelehrter in Jena, mit der Herausgabe
der «Isis» und seiner naturhistor. Werke beschäftigt, bis er 1828 an die
neu errichtete Universität zu München ging, wo er anfangs als Privatdocent naturhistor. Vorlesungen hielt und dann ord. Professor
wurde. 1832 folgte er einem Rufe an die neu errichtete Universität zu Zürich,
wo er starb. Sein Hauptbestreben
war die Darstellung eines allgemeinen, in sich zusammenhängenden, alle Reiche der Natur und deren Elemente umfassenden Natursystems,
dessen philos. Begründung den Inhalt seines «Lehrbuchs des Systems der Naturphilosophie» (Jena 1809–11; 3. Aufl., Zür. 1843)
bildet, während er es in dem «Lehrbuch der Naturgeschichte»
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