Oltigen
(Kt. Bern, Amtsbez. Aarberg, Gem. Radelfingen).
470 m. Gemeindeabteilung und Dorf, am rechten Ufer der Aare 1 km unterhalb der Mündung der Saane;
4 km ssw. Radelfingen und 4 km nö. der Station Gurbrü der direkten Linie Bern-Neuenburg. 22 Häuser, 112 reform. Ew. Kirchgemeinde Radelfingen.
Landwirtschaft. Fähre über die Aare.
Ueber dem Dorf erhebt sich eine 100 m hohe Felswand, auf
deren
Rücken noch einige halbvergrabene Mauerreste der einstigen Burg Oltigen
sichtbar sind.
Sie ging vom Geschlecht derer
von Oltigen
der Reihe nach an die Zähringer,
Kiburger,
Habsburger, an
das Haus Neuenburg,
an die
Grafen von Savoyen
und 1412 endlich an Bern
über.
Den Namen Oltigen
führten ein
Grafen-, ein Freiherren- und ein Rittergeschlecht.
Leopold von Oesterreich
gestattete 1379 der Gräfin von
Kiburg den Bau einer
Brücke über die
Aare bei Oltigen.
Funde von burgundisch-fränkischen Gräbern. 1006: Oltingin;
1107: Oltedenchus;
1225: Oltodenges. Vergl.
Bähler, E. Versuch
einer Geschichte der
Herrschaft Oltigen.
Bern 1883.