(Kt. Aargau,
Bez. Laufenburg).
367 m. Gem. und Dorf; 5,5 km osö. Laufenburg und 3 km sö. der Station Etzgen
der Linie Koblenz-Stein-Basel. Postablage; Postwagen Etzgen-Gansingen. 39 Häuser, 182 kathol. Ew. Kirchgemeinde Mettau. Acker-
und Weinbau, Viehzucht und Bienenzucht. Gipsmühle und Gipsfabrikation. Uhrsteinschleiferei. Posamenterei. Fund von römischen
Münzen.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Thun).
561 m. Gem. und Dorf am rechten Ufer des Thunersees, 5 km sö. vom Bahnhof Thun. Postbureau, Telegraph,
Telephon. Gemeinde, mit Schoren: 108 Häuser, 909 reform. Ew.; Dorf: 76 Häuser, 745 Ew. Acker- und Weinbau.
Säge. Baugeschäfte. Fremdenindustrie. Die Dampfschiffstation
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für Oberhofen und Hilterfingen befindet sich zwischen den beiden Dörfern in Schoren. Sekundarschule. Spital. Das Dorf liegt
an einer Bucht, die zwischen dem die Kirche Hilterfingen tragenden Schneckenbühl und der Landzunge mit dem alten Schloss Oberhofen
eingeschnitten ist. Unmittelbar dahinter steigt der vom Tobel des Riedernbaches angerissene Berghang schroff
und steil in die Höhe. Dieser geschützten Lage verdankt Oberhofen sein verhältnismässig warmes Klima und seine beinahe
südlich zu nennende Pflanzenwelt.
Die Aussicht auf den See und die Alpen zählt zu den schönsten der Schweiz und umfasst besonders die machtvolle Pyramide des
Niesen, die eigenartig sich präsentierende Stockhornkette und die Berge des Kanderthales. Auf der Höhe
zwischen Oberhofen und Hilterfingen die Weganlage Schneckenbühl mit malerischem Blick auf Bucht und Schloss. Oberhofen entwickelt
sich immer mehr als Fremdenstation und steht in dieser Hinsicht am Thunersee blos noch hinter Spiez und Thun zurück.
Bemerkenswert das in italienischem Stil gehaltene Krankenhaus, das von der Familie Pourtalès gestiftet
worden ist, verschiedene alte Landhäuser mit prachtvollen Gartenanlagen und die moderne Villa Simeon. Das Schmuckstück von
Oberhofen ist das unmittelbar am See stehende, malerische Schloss, das jetzt dem Grafen Harrach gehört. Sein ältester Teil
ist der aus dem Beginn des Mittelalters stammende massive Turm mit schönen Sälen, deren einer mit Schnitzereien
und Intarsien aus dem 16. Jahrhundert geziert ist.
Das Schloss enthält reiche Kunstsammlungen, so z. B. alte und moderne Glasmalereien, welch' letztere Episoden aus der Geschichte
von Oberhofen darstellen. Oestl. vom Schloss steht das der Familie von Mandach gehörende «Schlössli» mit grossen Gartenanlagen,
die bis zum See hinunterreichen und eine prachtvolle Aussicht bieten. Am O.-Ende des Dorfes ein aus dem
Mittelalter stammendes sehenswertes Bauernhaus. Vor der Ausmündung des Tobels des Riedernbaches sieht man noch einige Ueberreste
des Schlosses Balm, das der Ueberlieferung nach die Wiege der Freiherren von Balm gewesen sein soll, deren einer sich an
der Ermordung Kaiser Albrechts (1308) beteiligt hat. Am Fuss des Hügels hinter dem Dorf steht das sog. Klösterli, ein altes
und malerisches Schlösschen, das einst Eigentum des Klosters Interlaken war.
Zwischen Oberhofen und Thun mehrere schöne Landsitze von Fremden, die sich der schönen Lage wegen hier niedergelassen haben.
Die Herrschaft Oberhofen, deren Sitz ohne Zweifel ursprünglich Schloss Balm war, gehörte zu Beginn des
Mittelalters den Edeln von Oberhofen. Selger von Oberhofen stiftete das Kloster Interlaken, Libo vergabte seine Güter um 1130 der
Propstei Amsoldingen und Werner vermachte das Schloss seinem Schwiegersohn Walter von Eschenbach, nach dessen Tod die Herrschaft 1225 an
seinen Sohn Berthold überging. 1306 wurde sie vom Haus Oesterreich angekauft und kam dann der Reihe nach an die Strassberg,
Weissenburg, Grafen von Kiburg, 1397 an Bern
und das folgende Jahr an die Edeln von Seftigen.
Von 1419 an war Oberhofen Eigentum der Edeln von Scharnachthal, deren einer, Niklaus, die Berner Truppen
vor Murten befehligte. Nach dem Erlöschen dieses Geschlechtes ging die Herrschaft 1589 an die Erlach und 1652 an die Stadt
Bern über, die sie zu einer die Gerichte Hilterfingen, Gwatt und Strättligen umfassenden Landvogtei umgestaltete. Diese
endlich
wurde 1803 dem Amtsbezirk Thun einverleibt. Das an Private verkaufte Schloss wurde von seinem neuen Besitzer,
dem Grafen von Pourtalès, mit Geschmack restauriert und gehört heute dem als Maler bekannten Grafen Harrach-Pourtalès. Das
Wappen der Edeln von Oberhofen, der goldene Vorderkörper eines Steinbockes in silbernem Feld, war zugleich das des ehemaligen
Klosters Interlaken und ist heute noch dasjenige des Amtsbezirkes Interlaken. Am ging der grösste
Teil des Dorfes in Flammen auf. 1146: Oberenhoven. Gräber (worunter einige mit weiblichen Skeleten) aus der La Tène Periode.
518 m. Ortsgemeinde und Dorf, am linken Ufer der Murg gegenüber
Münchwilen, an der Gabelung der Strassen von Münchwilen nach Eschlikon-Turbenthal einerseits und nach Aadorf-Winterthur andererseits
und 300 m w. der Station Münchwilen der Strassenbahn Frauenfeld-Wil.
Telephon. Zusammen mit Freudenberg und Holzmannshaus: 96 Häuser, 486 reform.
und kathol. Ew.;
Dorf: 58 Häuser, 291 Ew. Acker- und Wiesenbau, Viehzucht und Viehhandel.
Herstellung
von Butter und Käse.
Eine Fettwaren- und Wichsefabrik.
Gewerbliche Fortbildungsschule.
Ein Teil der Bewohner arbeitet in den
Stickereien zu Münchwilen und Murgthal und in der Weberei St. Margrethen.