Nottebohm
,
Gustav, Musikgelehrter, geb. zu Lüdenscheid [* 2] in Westfalen, [* 3] studierte 1838-1839 bei L. Berger und Dehn in Berlin, [* 4] ging 1840 nach Leipzig, [* 5] wo Mendelsohn und Schumann von Einfluß auf ihn waren, und siedelte 1846 dauernd nach Wien [* 6] über, wo er anfangs noch den Unterricht Sechters genoß. In der Folge war er hier als einer der tüchtigsten Musikgelehrten und Lehrer in der Komposition hochgeschätzt. Er starb, auf einer Reise begriffen, in Graz. [* 7]
Als
Beethoven-Forscher hat Nottebohm
manches sehr
Interessante zu
Tage gefördert. Er veröffentlichte: »Ein Skizzenbuch von
Beethoven«
(Leipz. 1865);
»Thematisches Verzeichnis der im Druck erschienenen Werke von Beethoven« (2. Aufl., das. 1868);
»Beethoveniana« (das. 1872);
»Beethovens Studien« (Bd. 1: »Beethovens Unterricht bei Haydn, Albrechtsberger, Salieri«, das. 1873);
»Thematisches Verzeichnis der im Druck erschienenen Werke Franz Schuberts« (das. 1874);
»Mozartiana« (das. 1880);
»Ein Skizzenbuch von Beethoven aus dem Jahr 1803« (das. 1880).
Aus seinem
Nachlaß erschienen »Zweite Beethoveniana«
(Leipz. 1887). Nottebohm
besaß auch als
Komponist ein feines
Talent, wie namentlich ein
Klavierquartett und seine
Variationen über
ein
Thema von S.
Bach bezeugen.