Titel
Nogent
(spr. -schāng), 1) Nogent
le
Roi, Stadt im franz.
Departement
Obermarne,
Arrondissement
Chaumont,
Mittelpunkt einer bedeutenden Stahlwaren- und Messerfabrikation (Langres-Messer), mit (1886) 2425 Einw. -
2) Nogent
le
Rotrou, Arrondissementshauptstadt im franz.
Departement
Eure-et-Loir, an der
Huisne und der
Eisenbahn von
Paris
[* 3] nach
Le Mans,
[* 4] 105 m ü. M.,
hat eine
Kirche, St.-Hilaire, ein altes
Schloß, St.-Jean, mit 4
Türmen, ehemals Besitztum des
Ministers
Sully, dessen bemerkenswertes
Grabmal von 1642 sich im
Hospital befindet, ferner eine
Statue des vor
Sebastopol
[* 5] gefallenen
Generals
Saint-Pol. Die Einwohner, (1886) 6750, betreiben Wollspinnerei,
Gerberei und etwas
Handel; auch befassen sich die
Frauen von
Nogent
und Umgebung mit dem Aufziehen von
Kindern
Pariser
Mutter. Nogent
hat ein
Collège,
Bibliothek und ein Taubstummeninstitut.
Bei Nogent
fanden und siegreiche
Gefechte der
Deutschen gegen Teile der französischen Loirearmee statt. -
3) Nogent
sur
Marne, Dorf im franz.
Departement Seine,
Arrondissement
Sceaux, an der
Marne, der Ostbahn (mit 800 m langem
Viadukt) und der
Eisenbahn
Paris-Brie
Comte
Robert, mit zahlreichen
Villen, Fabrikation von Töpferwaren,
Musikinstrumenten und
chemischen
Produkten,
Bleicherei,
Färberei und (1886) 12,020 Einw. Das Dorf Nogent
wird
von dem gleichnamigen
Fort der mittlern Befestigungslinie von
¶
mehr
Paris beherrscht. -
4) Nogent
sur Seine, Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Aube, an der Seine und der Eisenbahn von Paris nach Belfort,
[* 7] mit schöner Kirche (aus dem 15. Jahrh., mit Gemälden französischer Meister), Bibliothek, Fabrikation von Seiler- und Wirkwaren,
Zucker,
[* 8] Ackerbaugeräten, Produktenhandel (nach Paris) und (1886) 3440 Einw. 6 km östlich
von Nogent
am Ardusson das von Abälard gestiftete Kloster Le Paraclet.