Nervenzellen
,
s. Ganglien.
Nervenzellen
8 Wörter, 65 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Nervenzellen,
s. Ganglien.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Nervenzellen,
s. Nerven ^[= # diejenigen strangartigen Gebilde im menschlichen und tierischen Organismus, welche ...] [* 2] und Ganglien.
(griech., Nervenknoten), Anhäufungen von Ganglienzellen im tierischen Körper. Jedes Ganglion sendet Nervenfasern zu den ihm zugehörigen Sinnesorganen, Muskeln [* 4] etc. aus und steht mit den andern Ganglien desselben Tiers durch Bündel von Nervenfasern (Kommissuren) in Verbindung (vgl. Nervensystem). Die Ganglienzellen (Nervenzellen, s. Figur) sind runde oder längliche Zellen von oft bedeutender Größe, mit deutlichem Kern; sie laufen in Fortsätze aus (nach deren Anzahl man sie unipolar, bipolar oder multipolar nennt) und verbinden sich damit entweder untereinander oder mit einer Nervenfaser.
Bei den Wirbeltieren finden sich Ganglien sowohl im Gehirn [* 5] und Rückenmark als auch sonst noch in vielen Körperteilen vor; doch bezeichnet man bei ihnen gewöhnlich nur die selbständigen Ganglien als solche (im engern Sinn), schließt also die Anhäufungen von Ganglienzellen im Gehirn oder Rückenmark aus. Solche einzelne Ganglien sind je eins an jedem von dem Rückenmark ausgehenden Nerv (Spinalganglien) vorhanden, ferner einige im Kopf, z. B. das Ganglion ciliare der Augenhöhle etc. Besonders reich ist an ihnen der Sympathikus (s. d.). Die Ganglien sind als die wirksamen Formelemente der nervösen Zentralorgane aufzufassen, aus den Lebensvorgängen in diesen Zellen resultieren nicht allein die Automatie u. der Reflex, sondern auch die eigentliche Seelenthätigkeit, die Vorstellung. Diese Erkenntnis verdanken wir weniger dem direkten physiologischen Experiment, dem an den so zarten Gebilden bisher jeder Angriffspunkt fehlte, als vielmehr der Beobachtung, daß überall da, wo wir auf Automatie, Reflex und Vorstellung stoßen, auch Ganglienzellen angetroffen werden.
[* 3] ^[Abb.: a Bipolare Ganglienzelle, b Ganglienzelle aus dem Rückenmark des Menschen, n Kern, p Farbstoff.]