Julius, Historienmaler, geb. zu Köchen, war anfangs Buchhändler, bildete sich dann
in Nürnberg unter Kreling und sechs Jahre lang in München unter Moritz v. Schwind und besuchte
später wiederholt Italien. Von seinen sehr poetisch aufgefaßten und nach Schwinds Vorbild höchst anmutig behandelten Sagen-
und Märchenbildern nennen wir: der Englische Gruß, der Krötenring (beide im Besitz des Herzogs von Anhalt-Dessau), KaiserHeinrich der Vogelsteller und Prinzessin Ilse (1866, Privatbesitz in Hamburg), die acht Freskogestalten
aus der Geschichte der Völkerwanderung (Villa Lingg bei Lindau am Bodensee), ein andrer Cyklus zur Geschichte der Völkerwanderung
in 15 Kohlekartons (in Photographien herausgegeben 1874), Schwinds Aschenbrödel in Wachsfarben im Römischen Haus zu Leipzig
(1874), die Kupferradierungen der Zeichnungen Schwinds zu Ed.
Mörikes «Historie von der schönen Lau», der große, überaus reizende
Freskencyklus: das Schicksal der Götter nach der deutschen Heldensage (1874-77, in einem Privathaus zu Hamburg) und sieben
Temperabilder aus dem germanischen Epos «Helgi und Sigrun» im v.
Flotowschen Schloß in Mecklenburg (1879).