Narcissus
L.
(Narzisse),
Gattung aus der
Familie der
Amaryllideen,
Zwiebelgewächse mit linealen Blättern, blattlosem,
ein- oder mehrblütigem
Schaft, gestielten, von häutigem
Deckblatt umgebenen
Blütenstielen, nickenden
Blüten, röhrigem oder
trichterig glockigem Perigon mit regelmäßig sechsteiligem
Saum, am
Schlund mit röhren-, becher- oder schüsselförmiger
Nebenkrone und kugelig dreikantiger
Kapsel. Narcissus
Pseudonarcissus L. (gemeine
Narzisse, gelbe
Märzblume,
Osterblume,
gelber
Jakobsstab),
[* 3] mit dünnschaliger, eiförmiger, brauner
Zwiebel, zusammengedrückt-zweischneidigem, einblütigem
Schaft
und kurzgestielter, blasser oder dunkler gelber
Blüte
[* 4] mit glockiger, am
Rand welliger und ungleich gekerbter
Nebenkrone, auf
Bergwiesen im südlichen und stellenweise im mittlern
Europa,
[* 5] wird in mehreren
Varietäten in
Gärten gezogen.
Die bittere, schleimige
Zwiebel war ehedem als
Brechmittel in Anwendung. Narcissus
poeticus L. (weiße
Narzisse,
rotrandige
Narzisse,
Sternblume), mit ähnlicher, aber dünnerer, eiförmig-ellipsoidischer
Zwiebel; zusammengedrückt-zweischneidigem,
einblütigem
Schaft und weißer, wohlriechender
Blüte mit sehr kurzer, schüsselförmig ausgebreiteter, mit fein gekerbtem,
scharlachrotem
Rand versehener
Nebenkrone, wächst im wärmern
Europa wild, weiter nördlich in Grasgärten, stellenweise
verwildert, variiert mit halb und ganz gefüllten, schneeweißen, größern und kleinern
Blüten.
Die
Zwiebel benutzten die Alten als
Brechmittel, äußerlich bei
Wunden,
Verbrennungen und
Geschwüren. Narcissus
Jonquilla
(Jonquille),
in der
Levante, in
Italien,
[* 6]
Spanien,
[* 7] in der
Provence, mit brauner, länglichrunder
Zwiebel, dunkelgrünen, schmalen, binsenartigen
Blättern, vielblumigem
Schaft und gelben, sehr wohlriechenden
Blumen, wird, wie die vorige, in mehreren
Varietäten kultiviert. Narcissus
italicus
Kern (italienische
Narzisse, frühblühende Marseiller
Tazette), in
Italien, Südfrankreich,
mit linienförmigen, graugrünen Blättern, vielblumigem
Schaft und schönen, sehr wohlriechenden
Blumen, eignet sich vorzüglich
zum
Treiben. Narcissus
Tazetta L.
(Tazette), in Südeuropa und Nordafrika, mit großer, länglich-eiförmiger, brauner
Zwiebel,
acht- bis zehnblütigem, stielrundlichem
Schaft und sehr wohlriechenden, weißen
Blüten mit becherförmiger, ganzrandiger,
orangegelber
Nebenkrone, kommt in vielen
Spielarten vor.
Vgl. Burbridge und
Baker, The Narcissus
, its history and culture (Lond. 1875).