Naphtol.
Diesen Namen führen zwei organische Verbindungen von gleicher Zusammensetzung, aber verschiednen Eigenschaften,
man unterscheidet sie durch die Bezeichnung α oder Alphanaphtol
und β oder Betanaphtol; ersteres besteht aus farblosen
Kristallnadeln von kreosotähnlichem Geruche, die bei 94° C. schmelzen, in kaltem Wasser beinahe unlöslich
sind, in heißem sich nur wenig, dagegen leicht in
Alkohol und in
Äther lösen; letzteres, das β-Naphtol
, bildet kleine,
farblose, brillant glänzende, beinahe geruchlose Kristallblättchen, die erst bei 122° C. schmelzen.
Beide Naphtole
stehen zu dem
Naphthalin in einem ähnlichen Verhältnisse, wie das Phenol
(Karbolsäure)
zu dem Benzol, sind daher alkoholartige Körper der Naphthalinreihe. Diese Naphtole
bereitet man gewöhnlich durch Behandlung
des Kalisalzes der Naphthalinsulfosäure (erhalten durch Einwirkung von
Schwefelsäure auf
Naphthalin) mit schmelzendem Ätzkali
in geschlossenen Gefäßen. Beiden Naphtolen
entsprechen auch die betreffenden α- und β-Naphtol
sulfosäuren, die
man vor der Umwandlung in N. auf geeignete Weise trennt. Die N. werden zur Darstellung verschiedner Naphthalinfarben verwendet.
- Zollfrei.