Nackenjoch
,
s. Anschirren. [* 2]
Nackenjoch
3 Wörter, 27 Zeichen
Nackenjoch,
s. Anschirren. [* 2]
[* 2] die Zugtiere mit den notwendigen Vorrichtungen versehen, damit ihre Zugkraft ausgenutzt werden kann. Beim Pferde [* 4] unterscheidet man das Brustblatt- oder Silengeschirr [* 3] (Fig. 1.) und das Kummetgeschirr. Das erstere ist für leichtere Zugarbeit geeignet und besteht aus einem breiten, um die Brust des Pferdes gelegten Riemen, der durch den Bauchgurt und den Widerristriemen in seiner Lage erhalten wird. Das Kummetgeschirr ¶
[* 2] (Fig. 2), für schweren Zug geeignet, besteht aus einem dem Halse des Pferdes angepaßten, an seiner Auflage weich gepolsterten Lederring, der beiden Fuhrmannsgeschirren oft in eine oder zwei Spitzen (Hörner) ausläuft, eine unnütze Größe hat und mit Zieraten aus Messing u. s. w. versehen ist.
Auch beim Rindvieh wird das Kummet angewendet, jedoch meistens nur bei Zugkühen oder für Ochsen aus Niederungsrassen, deren Halsmuskeln nicht sehr stark ausgebildet sind. Für das der Ochsen wendet man das Joch an, welches Nacken- und Kopfjoch sein kann. Das Nackenjoch liegt vor dem Widerrist, besteht aus einem nach der Form des Nackens gebogenen Holzstück, an dem in zwei Löchern schwache Holzriegel beweglich sind, welche unter dem Halse mit einer Holzplatte vermittelst eines Durchstecknagels verbunden werden. Das Doppeljoch [* 2] (Fig. 3) besteht aus zwei verbundenen Einzeljochen, bei denen Nacken- und Brusthölzer gemeinsam sind. Die Deichsel des Wagens oder des betreffenden Werkzeuges wird mit dem Jochnagel unmittelbar am Doppeljoch befestigt. Die Anspannung der Tiere mit dem Doppeljoch ist tierquälerisch und außer in einigen Gebirgsgegenden Deutschlands [* 6] meistens nur in Österreich [* 7] und den Balkanstaaten sowie in Südeuropa in Gebrauch. Das Stirnjoch [* 2] (Fig. 4) besteht aus einer metallenen Platte, die unten gepolstert ist und mit Riemen an den Hörnen und solchergestalt an der Stirn des Ochsen befestigt wird. An zwei seitlichen Ringen befinden sich die Zugstränge. Das in den Balkanstaaten, in Griechenland [* 8] und Italien [* 9] stellenweise noch im Gebrauch befindliche Doppelstirnjoch besteht einfach aus einem vor den Stirnen der beiden Zugochsen geschnürten Balken, an dem die Deichsel befestigt wird.