Nachitschewan
,
1) Kreisstadt im
Gouvernement
Eriwan der russ. Statthalterschaft
Kaukasien, zwischen dem Nachitsche
wan-Tschai
und dem
Aras, 900 m ü. M. gelegen, ein uralter
Ort, dessen erster Bewohner nach der armenischen
Sage
Noah war. Im 6. Jahrh.
v. Chr. ließ der armenische
Zar
Tigranes I. nach der
Eroberung
Mediens durch
Kyros gefangene
Meder hier ansiedeln.
Später eine blühende Stadt, war Nachitschewan
wiederholten
Angriffen seitens verschiedener asiatischer
Völker ausgesetzt.
Seit 1673 war Nachitschewan
unter der Herrschaft der
Perser, die
es 1828 an Rußland abtraten. Gegenwärtig hat Nachitschewan
Wichtigkeit für den
Handel zwischen
Persien
[* 2] und
Kaukasien, besitzt eine griechisch-katholische und 3 armeno-gregorian.
Kirchen, 4
Moscheen, 2 Karawansereien,
ein
Zollamt und (1883) 5389 Einw. (meist
Tataren und Armenier), die sich mit
Handel,
Garten-,
Wein- und
Seidenbau beschäftigen.
In der
Nähe der Stadt liegen die von der alten
Größe zeugenden
Ruinen eines
Palastes, des
Turms der
Chane u. a. und in den felsigen
Bergen
[* 3] im
NW. die gleichnamigen Salzbergwerke (jährliche
Produktion 4500
Ton.) sowie
Steinbrüche, welche
ganz
Armenien mit
Mühlsteinen versorgen. - 2) (Katschewan) Stadt im russ.
Gouvernement
Jekaterinoslaw,
Kreis
[* 4]
Rostow, am
Don und
der
Eisenbahn
Koslow-Rostow, hat eine griechisch-katholische und 6 armen.
Kirchen, eine
Realschule,
Kreditbank, ein
Theater,
[* 5]
Tabaks-
und Wattefabriken und (1882) 19,453 Einw., meist
handeltreibende Armenier. Nachitschewan
ist auch Sitz eines armenischen
Patriarchen. Es wurde 1780 von Armeniern, welche aus der
Krim
[* 6] einwanderten, gegründet.