oder Nan.Häufig vorkommender Ortsname der W.-Schweiz.
Vom keltischen nantu = Thal herzuleiten (altfranzösisch
nant).
Bezeichnet meist ein kleines Waldtobel, das von einem Bach durchflossen wird. Im Faucigny und
in den Waadtländer
Alpen versteht man unter nant einen
Wildbach.
Der Eigentümer unterhält hier ein botanisches Museum,
eine reiche botanische Bibliothek und eines der bedeutendsten Herbarien für die Flora von Europa.
1253 m. Alpweide, auf einer Terrasse über der Vereinigung des
Avançon de Nant und
Avançon du Richard, nw. unter den NW.-Ausläufern des
Grand Muveran und ½ Stunde ö. von
Les Plans de Frenières
und mit diesem Dorf durch einen Fahrweg verbunden.
Schöne Aussicht auf die beiden konvergierenden
Thäler
von Nant und
La Vare. Kleiner Gasthof.
Alpiner Versuchsgarten.
Interessante Flora. In die Felswand osö. über
Pont de Nant
haben der Schweizer Alpenklub und die Schweizer.
Naturforschende Gesellschaft gemeinsam die Namen des bekannten Botanikers
JeanMuret und des Sängers der Waadtländer
Alpen Juste Olivier einhauen lassen, denen der S. A. C. 1889 auch
noch denjenigen des Botanikers, Dichters und Literarhistorikers Eugen
Rambert beifügte. Da nant eine allgemein übliche Bezeichnung
für einen
Wildbach ist, sollte man statt
Pont de Nant richtiger
Pont du Nant schreiben. Es ist dies also die Alpweide, zu der
man über die
Brücke (pont) über den Nant gelangt.
Unteres Neocom, in verkehrter Lagerung dem Urgon aufsitzend.
Die Terrasse ist mit erratischen Blöcken überstreut, deren grösster zum Andenken an den
Syndic (Bürgermeister) Cherix
von
Bex den Namen
Pierre au Syndic trägt.
Tief eingeschnittenes und enges Thal, das sich bei
Pont de Nant mit dem Thal des
Avançon du Richard vereinigt. Vor der Ausmündung
die Alpweide
Pont de Nant, weiter oben bewaldet. Die Hänge von zahlreichen Wildbachrunsen und Lawinenzügen
durchfurcht, die eine grosse Anzahl von mächtigen Blöcken in die Thalsohle hinunter gebracht haben. Die aus einer
Höhe
von 1500-2000 m herabstürzenden Lawinen haben den Waldungen
im Thal schon oft grossen Schaden zugefügt.
Die das Thal beherrschenden
Wände der Ausläufer des
Muveran sind ein «véritable fouillis de pics entassés
les uns
sur les autres jusqu'à une hauteur vertigineuse. L'effet en est surtout grand le matin, lorsque les rayons du soleil,
glissant obliquement
sur les parois du précipice, n'en éclairent que les saillies.» (Eug.
Rambert in seinem Führer für
Bexet ses environs). Das Thal wird im Sommer von den Kurgästen in
Bex,
Les Plans de Frenières und
Gryon
häufig besucht, die über die
Hütten von Nant (1512 m) auf der gleichnamigen Alpweide rechts vom Bach bis zur
Alpe de la Chaux
(Hütten in 1782 m) links vom Bach zu spazieren pflegen. Das Thal ist in eine völlig verkehrt gelagerte
Gesteinsfolge eingesenkt, die vom untern Neocom bei
Pont de Nant bis zum Nummulitenkalk im Thalhintergrund reicht. Im Kern
eines Luftsattels (boutonnière) der Nummulitenkalke sieht man zwischen den
Hütten von Nant und
La Chaux sogar noch Flysch
anstehen. Seltene Alpenpflanzen: Pirolauniflora, Streptopus amplexi folios, Epipogium Gmelini, Cystopterismontana.