Mzchet
,
kleine Stadt im russ.
Gouvernement
Tiflis
(Kaukasien), nordwestlich von der Stadt
Tiflis am Flüßchen Ksan malerisch
gelegen, wohl der älteste
Ort des
Kaukasus, war bis zum 15. Jahrh. die
Residenz der
Könige von
Georgien. Sie soll 4 geogr.
Meilen
im
Umfang gehabt und 80,000 waffenfähige
Männer gestellt haben und besitzt als
Erinnerung an ihre große
Vergangenheit noch eine bereits im 4. Jahrh. gegründete
Kathedrale, die lange Zeit Begräbnisstätte der Herrscher und höchsten
Würdenträger war. Mzchet
wurde für die Jetztzeit wieder interessant durch das bei den
Erdarbeiten an der
Poti-Tifliser
Eisenbahn
aufgedeckte große Leichenfeld. Die daselbst vom Naturforscher
Beyern angestellten Untersuchungen lieferten
unter anderm den
Beweis, daß die jetzigen
Georgier die Abkömmlinge der alten Iberier sind (vgl.
Iberien 1). Die ausgegrabenen
Steingräber lassen zum Teil ein
Alter von mehreren tausend
Jahren vermuten; sie gehören noch der anthropophagen
Periode an.