Montezūma
(Moctheuzoma), der vorletzte Beherrscher des mexikan. Reichs, geboren um 1480, folgte 1502 seinem gleichnamigen Vater auf dem Thron. [* 2] In den jüngern Jahren war er wegen seiner Tapferkeit und Weisheit berühmt; doch abergläubisch und furchtsam, ließ er 1519 die in Veracruz gelandeten Spanier unter Cortez als von den Göttern gesendet begrüßen und ermutigte diese dadurch zum Marsch nach seiner Hauptstadt, wo er sie selbst mit großen Ehren und Geschenken empfing.
Cortez lockte ihn hier nach dem ihm eingeräumten
Palast und hielt ihn zu seiner eignen Sicherheit gefangen.
Gebrochen und an
jedem
Widerstand verzweifelnd, unterstützte er
Cortez dabei, seine Herrschaft zu befestigen, und leistete selbst dem spanischen
König die
Huldigung.
Als er bei einem
Aufstand seines
Volkes gegen die verhaßten
Spanier zum
Frieden redete,
wurde er durch einen Steinwurf verwundet; er verschmähte jede ärztliche
Hilfe, riß den
Verband
[* 3] von seinen
Wunden und starb
im Juni 1520. Seine hinterlassenen
Kinder nahmen die
christliche Religion an.
Sein ältester Sohn erhielt von
Karl V. den
Titel
eines
Grafen von Montezuma.
Der letzte Nachkomme seines
Geschlechts,
Don Marsilio de Terual,
Graf von Montezuma
, spanischer
Grande erster
Klasse, geb. 1786, ward als Anhänger der liberalen
Partei von
Ferdinand VII. aus
Spanien
[* 4] verwiesen, ging darauf
nach
Mexiko,
[* 5] wurde aber auch hier verbannt und starb in
New Orleans.