Monroe
(spr. monnro), 1) Stadt im nordamerikan. Staat Michigan, unfern des Eriesees, hat Getreidehandel und (1880) 4930 Einw. -
Monroe
732 Wörter, 5'131 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Monroe
(spr. monnro), 1) Stadt im nordamerikan. Staat Michigan, unfern des Eriesees, hat Getreidehandel und (1880) 4930 Einw. -
Monroe
(spr. monnroh), James, fünfter Präsident der Vereinigten Staaten [* 2] von Nordamerika, [* 3] geb. in Virginia, hatte das Studium der Rechte begonnen, als ihn der Unabhängigkeitskrieg seines Vaterlandes 1776 zu den Waffen [* 4] rief. Er zeichnete sich bei mehreren Gelegenheiten aus und rückte bis zum Obersten auf, kehrte aber 1778 zu seinen Studien zurück, ward 1782 Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung von Virginia, 1783 und 1788 des Nationalkongresses und 1790 des Senats. Er schloß sich in diesen Versammlungen der demokratischen Partei an. 1794-96 war er Gesandter in Paris, [* 5] hierauf von 1799 bis 1802 Gouverneur von Virginia, ging 1803 abermals als Gesandter nach Paris, um die Verhandlungen über die Abtretung Louisianas zum Abschluß zu bringen, und erhielt dann Missionen nach London, [* 6] 1804 nach Madrid [* 7] und 1806 abermals nach London. 1810 ward er wieder Gouverneur von Virginia und 1811 unter Madisons Präsidentschaft Staatssekretär.
Als 1814
Washington
[* 8] von den Engländern erobert worden war, wurde er zum Kriegsminister ernannt. Nach dem
Abschluß des
Friedens
zu den
Geschäften des Staatssekretariats zurückgekehrt, ward er 1816 zum
Präsidenten der
Vereinigten Staaten erwählt
und trat 1817 sein
Amt an, welches ihm 1820 für eine zweite Amtsperiode
übertragen wurde. Monroe
that viel für die Verstärkung
[* 9] der Unionsregierung, hob das Kriegswesen, vermehrte insbesondere die
Seemacht und veranlaßte zum
Schutz des
Handels die Aussendung
von
Kriegsschiffen in die westindischen Gewässer, in das
Mittelländische Meer und an die
Küste von
Afrika.
[* 10]
Während seiner
Verwaltung ward
Florida erworben, die Unabhängigkeit der ehemaligen spanischen und portugiesischen
Kolonien
anerkannt und von seiten der
Regierung der
Vereinigten Staaten der Entschluß ausgesprochen, keine Einmischung europäischer
Mächte in die innern Angelegenheiten der amerikanischen
Staaten zu dulden (Monroe
-Doktrin). Es wurden ferner die kräftigsten
Maßregeln zur Unterdrückung des
Sklavenhandels ergriffen und der Handelsverkehr mit allen Völkern auf
der Grundlage freier und vollkommener Gegenseitigkeit begünstigt. Nachdem Monroe
sein
Amt in die
Hände
Adams' niedergelegt
hatte, führte
er den Vorsitz bei der Beratung über das neue
Grundgesetz des
Staats
Virginia und verband sich mit
Jefferson und
Madison zur
Gründung einer
Universität in diesem
Staat. Er starb in
New York.
Vgl. Gilman,
James Monroe
(Boston
[* 11] 1883);
Tucker, The Monroe
-Doctrine (das. 1885).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Monroe
(spr. mönnróh), Hauptort des County Monroe
im nordamerik.
Staate Michigan zwischen Toledo [* 12] und Detroit auf beiden Seiten des Raisinflusses, unweit des Eriesees, mit Gartenbau, Papier-, Mehl- und Sägemühlen, Fischerei [* 13] und (1890) 5258 E.
Monroe
(spr. mönnróh), James, der fünfte Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika [* 14] (1817–25), geb. in der Grafschaft Westmoreland in Virginien, studierte die Rechte, beteiligte sich am Unabhängigkeitskriege gegen England und wurde 1782 Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung von Virginien und 1783 des Kongresses der Vereinigten Staaten. 1776 kehrte er in seine Heimat zurück, wurde 1790 von Virginien zum Vereinigten Staaten-Senator gewählt und ging 1794 als Gesandter nach Frankreich, zeigte jedoch den franz. Forderungen gegenüber wenig Festigkeit, [* 15] so daß er 1796 zurückgerufen wurde, worauf er sein Benehmen durch die Veröffentlichung seines diplomat.
Briefwechsels u.d.T. «View of the conduct of the executive in the foreign affairs of the United States» (1798) zu rechtfertigen suchte. 1799–1802 war er Gouverneur von Virginien, 1803 ging er abermals als Gesandter nach Paris und erhielt dann eine Sendung nach London, 1804 nach Madrid. Er kehrte 1808 nach Amerika zurück, wurde 1811 wieder Gouverneur von Virginien und in demselben Jahre unter Madison Staatssekretär. Später übernahm er auch das Kriegsministerium und machte während des Krieges mit England die eifrigsten Anstrengungen, die Verteidigungsmittel der Regierung zu verstärken.
Nach dem Frieden widmete er sich wieder ausschließlich den Geschäften des Staatssekretariats, bis er 1817 zum
Präsidenten gewählt wurde. Fast einstimmig wurde ihm dies Amt 1821 von neuem übertragen. Monroe
ging in der Verstärkung der
Unionsregierung weiter als seine Vorgänger, und namentlich verdankt ihm das Seewesen seine Ausbildung. Die Hauptereignisse
in seinem ersten Amtstermin waren die Zulassung von Mississippi, Illinois und Alabama als neue Staaten
und die Erwerbung von Florida. Im Gegensatz zu den europ. Mächten erkannte Monroe
schon
früh die Unabhängigkeit der aufständischen span. Kolonien in Mittel- und Südamerika
[* 16] an und kennzeichnete 1823 die Stellung
der Vereinigten Staaten durch die sog. Monroe-Doktrin (s. d.). Nachdem er 1825 sein Amt niedergelegt hatte, zog er sich in
seine Heimat zurück und siedelte 1830 nach Neuyork
[* 17] über, wo er
starb. –
Vgl. D. E. Gilman, James Monroe
(Boston 1883).