Molménti
,
Pompeo Gherardo, ital. Schriftsteller, geb. 1851 zu Venedig, [* 2] studierte Rechtswissenschaft in Pisa [* 3] und Padua, [* 4] lebte anfangs als Sachwalter in seiner Vaterstadt und wurde später Professor der italienischen Sprache [* 5] und Litteratur am technischen Institut daselbst. Als Geschichtschreiber wie als Belletrist erwarb er binnen wenigen Jahren einen geachteten Namen. Er veröffentlichte drei Erzählungen: »Dolor« (1872),
»Maria« (1873),
»Clara« (1875);
ferner die kritischen Studien »Impressioni letterarie« (1873),
welchen die etwas gemäßigtern »Nuove impressioni letterarie« folgten (1879).
Seine Schrift »I partiti politici in Italia« wurde wegen ihrer Freisinnigkeit ebenso heftig angegriffen wie warm gelobt. Früchte seiner Studien über die Vergangenheit seiner Vaterstadt sind: die preisgekrönte »Storia di Venezia nella vita privata, dalle origini alla caduta della repubblica« (3. Aufl. 1885; deutsch, Hamb. 1886);
eine Schrift über Carlo Goldoni (1880),
über die Maler Carpaccio und Tievolo ^[richtig: Tiepolo] ¶
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(1885); die Erzählungen: »Vecche storie« (1883) und »La dogaressa di Venezia« (1884).