Milchschorf
(Milchborke, Ansprung, Crusta lactea s. serpiginosa, Porrigo larvalis), Bläschenausschlag, welcher fast ausschließlich bei Säuglingen vorkommt und die Haut [* 2] der Wangen, des Kinnes und namentlich die behaarte Kopfhaut befällt, ohne jedoch andre Hautstellen gänzlich zu verschonen. Die erkrankten Hautpartien bekommen ein rotes, glänzendes Aussehen, und nachdem einige kleine Bläschen mit Eiterpustelchen aufgeschossen und zerplatzt sind, überziehen sie sich mit einer hellgelblichen Flüssigkeit, welche später zu dicken, gelblichen, fest aufsitzenden Krusten und Schorfen eintrocknet.
Die Behandlung geschieht durch weiße Präzipitatsalbe und
Sublimat in schwacher
Lösung, durch schwefelsaures
Zink und kohlensaures
Blei,
[* 3] am besten in Salbenform. Von vorzüglicher
Wirkung und ohne Nachteil für das Allgemeinbefinden ist folgende Schnellkur.
Die Krusten werden in einem warmen
Wasserbad aufgeweicht und abgelöst; auf die entblößten und schwach
blutenden
Stellen werden kalte Wasserumschläge gemacht, um das brennende
Gefühl und die etwanige
Blutung zu beseitigen, und
wenn dies geschehen ist, werden die erkrankten Hautpartien mit frisch ausgelassenem Rindstalg in ziemlich dicker
Schicht sanft
bestrichen. Man wiederholt dann die Prozedur ein- oder zweimal, wonach das Übel vollständig verschwindet.
An
Stelle der Krusten bildet sich eine gesunde und glatte
Epidermis,
[* 4] die man noch einige Zeit durch milde
Salben vor
Witterungs-
und andern Einflüssen schützen muß. Die örtliche
Kur des Milchschorfs
unterstützt man gern durch Darreichung von
Leberthran
und kräftigende
Diät
(Milch, rohe
Eier
[* 5] etc.).