Midian
(Madian), Land im nordwestlichen
Arabien, am
Roten
Meer, noch unter ägyptischer
Hoheit stehend, reicht vom
Meerbusen
von
Akabah bis zur Hafenstadt El Wedsch, mit unbestimmter
Grenze nach O. Es wird in der
Bibel
[* 2] zuerst erwähnt,
als
Moses eines
Mordes wegen aus
Ägypten
[* 3] dorthin floh
(2. Mos. 2, 15);. die
Römer
[* 4] trieben dort
Bergbau.
[* 5] Nach dem
Untergang der
Römerherrschaft war Midian
gleichsam verschollen und ist erst in unsern
Tagen durch R.
Burton neu entdeckt worden, als derselbe
das Land im Auftrag des
Vizekönigs von
Ägypten 1877-78 besuchte.
Hinter der Küste zieht sich eine doppelte Reihe von Bergen [* 6] hin, die von teilweise fruchtbaren Wadis durchschnitten wird. Das Land, einst berühmt wegen seiner Erze und Edelsteine, [* 7] ist noch jetzt reich an Schwefel, Steinsalz, Silber, Kupfer [* 8] und namentlich Türkisen. Überall zeigen sich noch die Spuren alter großartiger Bergwerke, die Ägypten wieder in Betrieb zu setzen beabsichtigt. Die Ruinen von Schiwak (Suka des Ptolemäos) mit großen Katakomben und Aquädukten bedecken einen weiten Raum. Im Wadi Hams stehen noch die Trümmer eines im reinsten griechischen Stil erbauten Tempels. Hafenorte des Landes, das nur von einigen räuberischen Maazeh-Beduinen durchstreift wird, sind Ziba (Zibbr) und El Wedsch.
Vgl.
Burton,
The gold mines of Midian
and the ruined midianite cities (Lond. 1878);
Derselbe, The land of Midian
revisited (das. 1879, 2 Bde.).