Metzger
,
s. Fleischer.
Metzger
45 Wörter, 324 Zeichen
Technologie, Gewerbe und Industrie — Nahrungs- und Genußmittel — Fleisch und Fleischprodukte
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Metzger,
s. Fleischer.
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Metzger,
J. C. ^[Johann Carl], Männergesangskomponist, geb. zu Wien, [* 2] veröffentlichte Männerchöre (von denen eine Hymne: »Groß ist der Herr!« vom Musikfestkomité in Baltimore [* 3] mit einem Preis ausgezeichnet wurde) und Lieder für eine Stimme. ist auch Erfinder des »Akkordsignals«.
(Metzger, Fleischhauer, Schlächter, franz. boucher, charcutier, welches Wort auch in einem Teil von Süddeutschland gebräuchlich), Handwerker, welche das sogen. Schlachtvieh schlachten. Die Lehrlinge dieses Handwerks mußten 3-4 Jahre lernen, wurden als Gesellen Fleischerburschen, hier und da auch Fleischerknechte genannt. Das gewöhnliche Meisterstück der Fleischer bestand in dem kunstgerechten Schlachten [* 5] eines Ochsen oder andern Schlachttiers sowie in dem genauen Schätzen des Gewichts desselben vor dem Schlachten. Zum Schutz des Publikums stand das Fleischerhandwerk vielfach unter Überwachung durch die Polizei; die neuern Gestaltungen haben auch hier vieles geändert, doch ist eine obrigkeitliche Fleischschau, namentlich seit dem Auftreten der Trichinen, mehrfach von neuem eingeführt worden (s. Fleischschau).
Vgl. Thon, Fleischer- und Metzger
gewerbe
(5. Aufl., Weim. 1880);
Dronne, Charcuterie ancienne et moderne (Par. 1869).
1) Heinrich Leberecht, namhafter Orientalist, geb. zu Schandau in Sachsen, [* 6] studierte 1818-24 zu Leipzig [* 7] Theologie und orientalische Sprachen und nahm 1824 eine Hauslehrerstelle bei Caulaincourt, Herzog von Vicenza, in Paris an, [* 8] wo er nebenbei mit Eifer arabische und persische Studien betrieb und 1827 Mitglied der Asiatischen Gesellschaft wurde. Im J. 1828 in sein Vaterland zurückgekehrt, beschäftigte er sich mit Untersuchung und Katalogisierung der auf der königlichen Bibliothek zu Dresden [* 9] befindlichen orientalischen Handschriften; der Katalog erschien Leipzig 1831-34 und berichtet über 454 Handschriften. In demselben Jahr gab er nach zwei Pariser Handschriften eine Ausgabe von Abulfedas »Historia moslemica« (Leipz. 1831-34) heraus und begann die Übersetzung von Samachscharis »Goldenen Halsbändern« (das. 1835-38). Seit 1831 Lehrer an der Kreuzschule in Dresden, ward er 1833 Oberlehrer dieser Anstalt und erhielt 1836 eine ordentliche Professur der morgenländischen Sprachen an der Universität zu Leipzig, die er noch jetzt bekleidet. Von Schriften sind noch zu nennen: »Dissertatio critica de glossis Habichtianis in IV priorestomos MI noctium« (Leipz. 1836);
»Alis hundert Sprüche« (das. 1837) und die Beschreibung der arabischen, persischen und türkischen Handschriften der Stadtbibliothek zu Leipzig in dem »Catalogus« von Naumann (1838).
Auch vollendete er die durch Habichts Tod unterbrochene Ausgabe des Originals der »Tausendundeinen Nacht« (Bresl. 1842-43, Bd. 9-12) und gab den Kommentar zum Koran von Baidhawi (Leipz. 1846-48, 2 Bde.) sowie Moh. Ibrahims Grammatik der lebenden persischen Sprache [* 10] (das. 1847, 2. Aufl. 1875) heraus. Bedeutend war seine Thätigkeit in der 1846 begründeten Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, deren Zeitschrift auch zahlreiche Abhandlungen von Fleischer enthält. Seine »Kleinern Schriften« erschienen gesammelt (Leipz. 1885, Bd. 1).
2) Franz von, Botaniker, geb. zu Lausigk in Sachsen, widmete sich der Pharmazie, machte 1825 eine botanische Reise in die Alpen [* 11] Tirols und des angrenzenden Oberitalien [* 12] und gab die auf dieser Reise gesammelten seltenen Pflanzen heraus. Der Erfolg dieser Reise wurde Veranlassung zur Gründung des Naturhistorischen Reisevereins zu Eßlingen, [* 13] für welchen Fleischer 1826 und 1827 nach der Levante ging. 1828-32 studierte er in Tübingen [* 14] Medizin und Naturwissenschaften, war dann bis 1834 Arzt und Lehrer an dem Fellenbergschen Institut zu Hofwyl, bis 1840 Professor der Naturwissenschaft zu Aarau, [* 15] darauf in Hohenheim, wo er seit 1874 nur Botanik lehrte und starb. Er schrieb: »Über die Riedgräser Württembergs« (Tübing. 1832);
»Beiträge zu der Lehre [* 16] vom Keimen der Samen« [* 17] (das. 1851);
»Über Mißbildungen verschiedener Kulturpflanzen« (Eßling. 1862).
3) Moritz, Agrikulturchemiker, geb. zu Kleve, widmete sich dem Bergfach, studierte dann Chemie in Berlin [* 18] und Greifswald, [* 19] beteiligte sich 1867-68 an den Versuchen G. Kühns in Möckern über den Einfluß des Futters auf die Milchproduktion etc. und ging dann 1869 als Chemiker an die landwirtschaftliche Versuchsstation Hohenheim und später als Assistent an die Versuchsstation Weende-Göttingen. 1875-77 wirkte Fleischer als Direktor der Versuchsstation des Landwirtschaftlichen Vereins für Rheinpreußen zu Bonn, [* 20] 1877 wurde er von der königlich preußischen Zentralmoorkommission berufen, die Moorversuchsstation in Bremen [* 21] zu organisieren und zu leiten. Seit dem Tod Biedermanns redigiert er dessen »Zentralblatt für Agrikulturchemie«.