(Äthylsulfhydrat) C2H6S entsteht bei der
Destillation
[* 2] von äthylschwefelsaurem
Kali mit
Kaliumsulfhydrat und bildet eine farblose, leicht bewegliche
Flüssigkeit vom spez. Gew. 0,831, welche
höchst penetrant stinkt, lauchartig schmeckt, bei 36° siedet, äußerst lebhaft verdunstet, in
Wasser wenig, in
Alkohol und
Äther sich leicht löst, leicht entzündlich ist und mit
Quecksilber eine farblose kristallinische
Verbindung, Quecksilbermerkaptid,
bildet.
Ähnliche Sulfhydrate (Merkaptane
) kann man auch aus andern
Alkoholen erhalten.
Äthylsulfhydrat, Schwefelalkohol, Thioalkohol, C2H5(SH) ^[C2H5(SH)], ein Äthylalkohol, in dem
der Sauerstoff der Hydroxylgruppe durch Schwefel vertreten ist. Die wasserhelle, leicht bewegliche Flüssigkeit von höchst
widerwärtigem Geruch, spec. Gewicht 0,831, siedet bei 36° C., ist in Alkohol und Äther löslich und wird
dargestellt durch Destillation einer Lösung von Natriumsulfhydrat mit ätherschwefelsaurem Kalium. Es ist eine der am stärksten
riechenden Substanzen.
Die Metallverbindungen des Merkaptan
, z. B. (C2H5S)2Hg ^[(C2H5S)2Hg],
nennt man Merkaptide. Im allgemeinen haben die Merkaptan
(wie Methylmerkaptan, CH3.SH ^[CH3·SH], Allylmerkaptan
,
C3H5.SH ^[C3H5·SH] den Charakter schwacher Säuren. Sie lösen sich in starker Kalilauge.
Der Name leitet sich her vom lat. corpus mercurio aptum, da sie besonders leicht mit Quecksilber (mercurius) Verbindungen eingehen.
Das gewöhnliche Merkaptan
dient zur Herstellung des Schlafmittels Sulfonal. Methylmerkaptan
entsteht beim Schmelzen von Eiweiß mit
Kalihydrat.