Mercadánte
,
Saverio, Opernkomponist, geb. zu Altamura in Apulien, erhielt seine künstlerische Ausbildung in der königlichen Musikschule San Sebastiano zu Neapel [* 2] unter Zingarelli und errang 1818 mit der Kantate »L'unione delle belle arti« einen ersten und glänzenden Erfolg. Fortan widmete er seine Thätigkeit als Komponist fast nur noch der Bühne und schrieb für dieselbe allein in den nächsten fünf Jahren 21 Opern, von denen jedoch nur eine, »Elisa e Claudio«, Anspruch auf höhern künstlerischen Wert erheben kann.
Von 1827 bis 1830 war er in
Madrid
[* 3] und andern
Städten
Spaniens als
Komponist und
Dirigent der italienischen Operntheater thätig.
In sein Vaterland zurückgekehrt, wurde er 1833 zum
Kapellmeister am
Dom zu
Novara und 1840 zum
Direktor
des königlichen
Konservatoriums in
Neapel ernannt, wo er, seit 1861 erblindet, starb. Im
August 1876 wurde ihm daselbst
ein Denkmal errichtet. Wiewohl Mercadánte
in seinem Vaterland den
Ruf des gelehrtesten italienischen Tonsetzers der Gegenwart genießt,
haben doch selbst dort nur wenige seiner zahlreichen
Opern, wie »L'apoteosi d'Ercole«, »Anacreonte«,
»Didone« und namentlich »Il
giuramento« (1837) etc., nachhaltigen Erfolg gehabt, da ihnen Originalität, melodischer
Reiz und schwunghafter dramatischer
Ausdruck, wenigstens in höherm
Maß, abgehen.