Mentel
(Mentelin
),
Johann,
Buchdrucker zu
Straßburg
[* 2] bis 1478, ward lange Zeit als Erfinder der
Buchdruckerkunst
ausgegeben. S.
Buchdruckerkunst, S. 549.
Mentel
228 Wörter, 1'619 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Mentel
(Mentelin
),
Johann,
Buchdrucker zu
Straßburg
[* 2] bis 1478, ward lange Zeit als Erfinder der
Buchdruckerkunst
ausgegeben. S.
Buchdruckerkunst, S. 549.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Mentel,
Johannes, gewöhnlich
Mentelin
genannt, erster Buchdrucker Straßburgs und einer der ersten Drucker überhaupt.
In Schlettstadt
[* 3] geboren (um 1420), erwarb er 1447 in Straßburg als Gold- (d. h. Kunst-)schreiber das Bürgerrecht. Zugleich
wird er als Notarius bezeichnet. Beziehungen zu Gutenberg während dessen Straßburger Periode sind vorauszusetzen,
die volle Technik des Druckens aber hat er vermutlich in Mainz
[* 4] erlernt. Ende der fünfziger Jahre fing er in Straßburg an
eigenständig zu drucken.
Eine von ihm hergestellte lat. Bibel [* 5] (die dritte in deren Reihe) trägt von der Hand [* 6] des Rubrikators die handschriftlichen Jahreszahlen 1460 und 1461. Im Anfang soll er mit Heinr. Eggestein (s. d.) gemeinsam die Kunst ausgeübt haben, lange Zeit hat dies aber keinesfalls gedauert. Die Zahl seiner Drucke ist ansehnlich und betrifft namentlich viele sehr umfangreiche Werke, doch ist nur in drei Drucken sein Name genannt, zuerst in Augustinus' Schrift «De doctrina christiana» (um 1465); handschriftlich ist er außerdem in einem Druck von 1463 genannt. Von seinen Verlagsartikeln haben sich drei Verzeichnisse erhalten. Er starb hochgeehrt und in großem Wohlstande 1478. Seine zwei Töchter waren an die Straßburger Drucker Adolf Rusch und Martin Schott verheiratet, von denen ersterer das Geschäft des Schwiegervaters fortsetzte. -
Vgl. C. Schmidt, Zur Geschichte der ältesten Bibliotheken und der ersten Buchdrucker zu Straßburg (Straßb. 1882).