Melozzo
da
Forli, ital.
Maler, geb. 1438 zu
Forli, bildete sich unter dem Einfluß Pieros della
Francesca und war vorzugsweise
als Freskomaler in
Forli,
Rom
[* 2] (unter
Sixtus IV.) und
Urbino thätig.
Sein Fresko: die
Übergabe der vatikanischen
Bibliothek durch
Sixtus IV. an Platina, zwischen 1477 und 1480 gemalt (jetzt auf
Leinwand
übertragen in der vatikanischen
Bibliothek), ist in der Art des Piero della
Francesca behandelt. Im J. 1472 schmückte Melozzo da Forli
die
Tribüne von
Santi Apostoli in
Rom mit der
Himmelfahrt
Christi aus (jetzt zerstückelt im
Quirinal und in der
Sakristei von St.
Peter, wo
sich drei Apostelköpfe und elf Halbfiguren musizierender
Engel, seine schönsten Werke, befinden). Melozzo da Forli
war mit dem
Grafen Girolamo
Riario eng befreundet.
Als der
Graf zum
Statthalter von
Forli ernannt wurde (nach 1480), kehrte Melozzo da Forli
wahrscheinlich mit ihm dahin zurück. Er starb dort Seine
Bedeutung liegt in der kühnen Anwendung der perspektivischen
Verkürzungen beim
Blick von unten nach
oben,
worin er seiner Zeit weit vorangeschritten war; die
Himmelfahrt
Christi gibt davon
Zeugnis. Er war auch ein tüchtiger Kolorist,
und seine
Formen sind voll
Würde, rein in der
Zeichnung und von freier
Bewegung.
Vgl. Schmarsow, F. (Stuttg. 1886).