Mauretanĭa,
die nordwestl. Landschaft des den Alten bekannten
Afrika,
[* 3] deren in viele
Stämme geteilte kriegerische
Bevölkerung
[* 4] seit dem Ende des 2. Jahrh.
v. Chr. dauernd in Berührung mit
Rom,
[* 5] durch
Cäsar unter die Oberhoheit
Roms kam. 25
v. Chr.
setzte
Augustus
Juba II. als König von Mauretania
(das Land westlich vom
Flusse Ampsaga, jetzt Oued-Rhumel oder
Kebir, der Grenze
Numidiens, abgerechnet) ein; nachdem 40 n. Chr.
Caligula dessen Sohn
Ptolemäus hatte beseitigen lassen, wurde
das Land unter
Claudius röm.
Provinz. Es zerfiel in zwei je unter einem kaiserl.
Statthalter (procurator) stehende
Teile, in
Mauretania
Tingitana mit der Hauptstadt
Tingis
(Tanger) im Westen, und Mauretania
Cäsariensis (mit der Hauptstadt
Cäsarea,
jetzt Scherschel in der franz.
Provinz
Algier), beide durch den
Fluß Muluchat, der jetzt
Algerien
[* 6] von
Marokko trennt, voneinander
geschieden. Unter Diocletian wurde 297 Mauretania
Tingitana zu
Spanien
[* 7] gezogen, Mauretania
Cäsariensis in einen westl.
Bezirk mit dem
alten
Namen und einen östlichen um die Stadt Sitifis (Mauretania
Sitisensis) geteilt. In der ersten Hälfte des 5. Jahrh.
n. Chr. eroberten das Land die
Vandalen. –
Vgl. Edouard Cat, Essai sur la province romaine de Maurétanie (Par. 1891).