Mathēus
Parisĭensis (der Grund dieses Beinamens ist unbekannt), engl. Geschichtschreiber, seit 1217 Benediktinermönch in St. Albans in England, stand zu König Heinrich III., König Hakon von Norwegen [* 3] und andern hochgestellten Personen in nahen Beziehungen und hatte dadurch Gelegenheit, treffliche Nachrichten und wichtige Aktenstücke zu erhalten. Er starb 1259. Seine »Chronica major« zerfällt in drei Teile: der erste von 1066 bis 1235 ist den »Flores historiarum« des Roger von Wendower entnommen;
der zweite 1235-59 ist Matheus Parisiensis'
eigne
Arbeit;
der dritte 1259-73 ist eine Fortsetzung von der Hand [* 4] eines andern Mönchs von St. Albans, Wilhelm Rischanger. ist ein heftiger Feind des päpstlichen Stuhls und preist daher Kaiser Friedrich II.;
seine Nachrichten über Europa [* 5] außer England sind zwar nicht immer zuverlässig, aber doch sehr wertvoll, namentlich über die letzten Kämpfe der Staufer;
seine Urteile sind scharf und mitunter ungerecht.
Beste Ausgaben von Wats (Lond. 1684), Madden (das. 1867-69, 3 Bde.), Luard (das. 1874-83, 7 Bde.); franz. Übersetzung von Huillard-Bréholles (Par. 1840-41, 9 Bde.).