Mastdarmkrebs
(Carcinoma recti) kommt besonders im höhern
Alter vor und ist bald primär, bald von den Nachbarorganen,
zumal der
Blase und der
Gebärmutter,
[* 2] auf den
Mastdarm fortgesetzt. Der Mastdarmkrebs
tritt sowohl als
Markschwamm,
Epithelialkrebs, wie auch als
Gallertkrebs auf und bildet gewöhnlich eine ringförmige Geschwulst mit
Verengerung der
Höhle
des
Mastdarms. Die wichtigsten
Symptome sind heftige
Blutungen, Drängen zum Stuhlgang,
Schmerzen im
Mastdarm, die besonders beim
Stuhlgang auftreten, Erschwerung des
Stuhls in den verschiedensten
Graden bis zur völligen Unterdrückung
desselben,
Störungen der Nachbarteile, besonders der
Blase und
Genitalien,
Abmagerung und schmutzig gelbgraue Hautfarbe, manchmal
auch Fieberbewegungen. Die einzig rationelle Behandlung des Mastdarmkr
ebses, solange derselbe sich nicht über 5-8
cm in die
Höhe erstreckt, ist die operative. Geht die krebsige
Entartung
¶
mehr
höher hinauf, so kommt durch eine Operation das Bauchfell in Gefahr. Gleichwohl operiert man, wo es nur irgend angeht; denn die Erleichterungen, die man den Kranken dadurch gewährt, sind so beträchtlich, daß selbst ein gewagteres Unternehmen dadurch gerechtfertigt wird. Ist wegen zu ausgedehnter Entartung an eine Operation nicht mehr zu denken, so sucht man den Kranken durch konzentrierte und wenig Kot machende Nahrung, Fleisch, Eier, [* 4] Wein, bei Kräften zu erhalten und sorgt durch milde Abführmittel für weichen Stuhlgang. Die Schmerzen sind durch Morphium zu mäßigen.