Marmărameer
(Mar di Marmara, bei den Alten Propontis), Binnenmeer zwischen Europa [* 3] und Asien, [* 4] welches durch die Dardanellenstraße mit dem Ägeischen und durch den Bosporus [* 5] oder die Straße von Konstantinopel [* 6] mit dem Schwarzen Meer zusammenhängt. Es hat salziges Wasser, ist (von Gallipoli bis Ismid) 282 km lang und 80 km breit; die Tiefe, welche in der Nähe der Küste meist nur 50 m beträgt, steigt in der Mitte des Meers bis über 1300 m. Der Flächeninhalt beträgt 11,655 qkm (211,7 QM.), wovon 182 qkm (3,3 QM.) auf die Inseln entfallen. Im O. bildet es den Golf von Ismid, im SO. den von Mudania.
Seinen
Namen hat es von der darin liegenden
Insel Marmara (im
Altertum
Prokonnesos), welche 21 km lang und 10 km breit ist, etwa 130 qkm
umfaßt, außer schönem weißen
Marmor (daher der
Name) besonders
Wein,
Getreide
[* 7] und
Oliven liefert und 10,000
griech. Einwohner hat. Außerdem liegen im M. die
Inseln Kalolimni, Kulali, Afsia, Aloni oder
Pascha
Liman und im O. die reizenden
Demonesi- oder
Prinzeninseln.
Vorgebirge im M. sind: Bosburun (das antike Poseidion) und die erst durch
Verschüttung der
Meerenge beim antiken
Kyzikos zu der
Halbinsel von Erdek gewordene
Insel Arktonnesos mit dem 387 m hohen
Kapu
Dagh (Dindymongebirge). Das Marmarameer
dient als eine Art
Regulator
[* 8] für die Wassermengen, welche das durch viele mächtige
Ströme
im Übermaß gespeiste
Schwarze Meer beständig nach dem
Mittelmeer hin abgibt. S. den
Plan von
Konstantinopel
und
Karte »Mittelmeerländer«.