Marloffstein
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s. Erlangen. ^[= 1) Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken, hat (1890) 12723 (6069 männl., 6654 weibl. ...] [* 3]
Marloffstein
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Marloffstein,
s. Erlangen. ^[= 1) Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken, hat (1890) 12723 (6069 männl., 6654 weibl. ...] [* 3]
[* 3] unmittelbare Stadt im bayr. Regierungsbezirk Mittelfranken, liegt in einer sandigen, aber freundlichen und gut angebauten Ebene, 18 km nördlich von Nürnberg, [* 5] am Einfluß der Schwabach [* 6] in die Regnitz und an der Linie München-Ingolstadt-Bamberg-Hof der Bayrischen Staatsbahn sowie am Ludwigskanal und besteht aus der unregelmäßig angelegten Altstadt und der mit breiten Straßen versehenen, freundlichen Neustadt. [* 7] Der schönste Platz ist der Marktplatz, woran das ehemalige Schloß (jetzt Universitätsgebäude) und das Rathaus liegen, und in dessen Mitte sich das 1843 bei Gelegenheit der Säkularfeier der Universität enthüllte, von Schwanthaler modellierte Standbild des Stifters der letztern, des Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Baireuth, erhebt.
Andre ausgezeichnete Gebäude sind: die neue Stadtkirche mit 68 m hohem Turm, [* 8] das Kollegiengebäude im Schloßpark, das Universitätskrankenhaus, die Frauenklinik das neue Anatomiegebäude, das chemische Laboratorium, das zoologisch-zootomische Institut, der Redoutensaal, das geräumige Schauspielhaus, das neuerbaute Irrenhaus, die Kaserne etc. Bemerkenswert ist auch das große marmorne Kanaldenkmal (von Schwanthaler), die Verbindung der Donau mit dem Main darstellend, das 1846 bei Eröffnung des Ludwigskanals enthüllt wurde.
Die Stadt hat (1885) 15,814 Einw., darunter 3079 Katholiken und 175 Juden. Die Garnison besteht aus 1 Inf.-Bat. Nr. 5. Die Industrie umfaßt eine große Baumwollspinnerei nebst Weberei [* 9] sowie Fabriken für Strumpf-, Kamm- und Bürstenwaren, Spiegel, [* 10] Handschuhe, Papier. Von hoher Bedeutung ist die Bierbrauerei [* 11] mit einem Export von 160,000 hl jährlich. Erlangen ist Sitz eines Bezirksamtes und eines Amtsgerichts und hat 2 evang. Pfarreien, eine deutsch-, eine französisch-reformierte und eine kath. Pfarrei sowie eine altkath. Gemeinde. Die Universität, welche 1743 vom genannten Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Baireuth gestiftet wurde, zählte im Wintersemester 1885-86: 54 Dozenten und 842 Studierende, darunter 398 Theologen;
außerdem besitzt Erlangen eine Studienanstalt und eine Realschule.
In der Nähe der Burgberg mit schönen Anlagen und dem Schießhaus sowie der beliebte Ausflugsort Ratsberg. - Erlangen (früher Erlongen) ist alt und gehörte zum Radenz- oder Rednitzgau. Es kam 970 an das Bistum Würzburg [* 12] und 1017 an Bamberg [* 13] und erhielt 1046 eine Burg. 1361 ward Erlangen an den König von Böhmen, [* 14] Kaiser Karl IV., verkauft, welcher dem Ort Stadtrechte erteilte; König Wenzel erhob ihn 1398 förmlich zur Stadt. 1416 ward diese an den Burggrafen Johann III. von Nürnberg verpfändet.
Durch die Fehden des Markgrafen Albrecht mit Ludwig von Bayern-Landshut erlitt die Stadt bedeutenden Schaden und wurde 1449 von den Nürnbergern in Asche gelegt. Die Reformation ward hier bereits 1526 eingeführt. Unter Markgraf Albrecht Alcibiades, an welchen Erlangen 1541 gefallen war, wurde es von den Nürnbergern geplündert. Im Dreißigjährigen Krieg ward Erlangen 1631 von den Schweden [* 15] verheert und 1632 von dem kaiserlichen Obersten Schlätz, Kommandanten von Forchheim, überrumpelt und niedergebrannt. Bis 1655 war die Stadt wieder aufgebaut. Im J. 1791 kam Erlangen an Preußen, [* 16] fiel 1807 mit dem Fürsten-
[* 3] ^[Abb.: Jetziges Wappen [* 17] der Gesamtstadt Erlangen.] ¶
tum Baireuth [* 19] an Frankreich, aber schon 1809 an Bayern. [* 20]
Vgl. Lammers, Geschichte der Stadt Erlangen (Erlang. 1841);
»Erlangen, ein Führer durch die Stadt« (das. 1879).