Manen
(lat.
Manes), bei den
Römern und altitalischen
Völkerschaften die abgeschiedenen
Seelen der Verstorbenen, besonders
der wohlwollenden. Sie galten für unsterblich wie die
Götter, daher die stehende
Formel auf den römischen Grabsteinen:
D.
Manen
, d. h.
Dis Manibus (den Abgeschiedenen geweiht), welche
Formel sogar die
Christen beibehielten. Als
¶
mehr
Wohnort der Manen
dachte man sich die Tiefe der Erde, aus welcher sie nur zu gewissen Jahreszeiten
[* 3] und bei nächtlicher Weile hervorkommen,
um auf der Erde umherzuschweifen; daher wird der Ausdruck Manes nicht selten für die Unterwelt selbst und das Reich der Geister
überhaupt gebraucht. In der ältesten Zeit brachte man ihnen Menschenopfer, die später durch die Leichenspiele
ersetzt wurden. Alljährlich wurden zu ihrer Versöhnung die Feralien (s. d.), ein allgemeines Totenfest, gefeiert. Vgl. Manendienst.