Malpighische Körperchen
10 Wörter, 81 Zeichen
Anthropologie, Anatomie und Physiologie — Anatomie — Eingeweide
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Malpighische
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Malpighische
Körperchen
, s. Milz. ^[= (Lien oder Splen), die große Blutdrüse der Wirbeltiere, welche in der linken Seite des Unterleibes ...]
rechtsseitiger Nebenfluß der Fränkischen Saale, im bayr. Regierungsbezirk Unterfranken, entspringt bei Römhild im Herzogtum Meiningen. [* 4]
(Liën, Splen, s. Tafel »Eingeweide
[* 5] des Menschen II«,
[* 2]
Fig. 1), eine große Lymphdrüse, in welcher die Bildung von
Lymphzellen (weißen Blutkörperchen
)
[* 6] vor sich geht, die jedoch nicht wie bei den eigentlichen Lymphdrüsen durch die Lymphgefäße
in die Venen übergeführt werden, sondern direkt in die Blutbahn eintreten. Mit Ausnahme der Leptokardier
kommt sie bei allen Wirbeltieren vor und liegt stets in der Nähe des Magens. Beim Menschen links dicht unter dem Zwerchfell befindlich,
wird sie von einem Teil des Bauchfelles überzogen und durch letzteres teils an das Zwerchfell, teils an den Magengrund angeheftet.
Sie ist blaurot bis bräunlichrot, weich, halbeiförmig, länglichrund, beim erwachsenen Menschen 14 cm lang, 8 cm breit, 3 cm dick und wiegt etwa 250 g. Nicht selten hängt am untern Ende oder an der innern Fläche der Milz noch die kleinere, kirschengroße, runde Nebenmilz, und bisweilen kommt eine ganze Reihe solcher Nebenmilzen vor. Außen ist die Milz mit einer derben Faserhaut (Milzkapsel) überzogen, welche an der Stelle, wo die Blutgefäße eintreten, mit ihnen zugleich als Scheide um sie in das Innere eindringt.
Von ihrer Innenfläche und den Gefäßscheiden gehen zahlreiche balkenartige Fortsätze aus, welche sich untereinander vielfach verbinden und somit ein festes Gerüstwerk (stroma) bilden, in dessen Zwischenräumen sich das eigentliche Drüsengewebe, die sogen. Milzpulpa, befindet. Letztere, eine weiche, rotbraune Masse, besteht aus einem sehr zarten bindegewebigen Netzwerk [* 7] und den in den Maschen desselben liegenden Blut- und Lymphzellen, ferner aus sehr feinen Kapillaren, in welche sich die Arterien der Milz auflösen, und aus denen die Venen hervorgehen.
Außerdem finden sich in der Pulpa noch an kleinen Arterienzweigen sitzende besondere Lymphschläuche, die Milzfollikel, -Bläschen
oder -Körperchen
(Malpighische Körperchen, corpuscula lienis s. Malpighii ^[richtig: Malpighi]), in Gestalt weißlicher,
0,5-1 mm großer Bläschen. Lymphgefäße besitzt die Milz nur in geringer Anzahl; ihre Nerven
[* 8] stammen vom sogen.
Milzgeflecht des Sympathikus. Über die Funktion der ist nichts Sicheres ermittelt, man zählt sie zu den sogen. Blutdrüsen.
Viele betrachten die als ein Organ, in welchem eine Neubildung von Lymphkörperchen, die später in farbige Blutkörperchen
umgewandelt werden, vor sich geht; nach einer andern Ansicht erfolgt dagegen in der Milz der Zerfall älterer
farbiger Blutkörperchen.
Über die Erkrankungen der s. Milzkrankheiten.