mehr
Nationalsinn und
Festigkeit.
[* 3]
In dem
Prozeß des letztern erbot er sich unaufgefordert zu seinem Verteidiger und führte binnen
acht
Tagen mit zwei vom König gewählten
Gehilfen die
Arbeit aus, die sämtlichen Anklagepunkte und darauf bezüglichen Aktenstücke
zu untersuchen und zu ordnen, sich mit dem Angeklagten darüber zu besprechen und darauf eine
Verteidigung
zu gründen, welche
Desèze im
Konvent vortrug. Als der
Konvent gleichwohl das Todesurteil aussprach, erschien Malesherbes
nochmals
vor den
Schranken des
Konvents und beschwor die Versammlung unter
Thränen,
vor der Vollziehung des
Urteils die Zustimmung der
Nation einzuholen.
Als alle Bemühung vergebens war, kehrte er auf seinen Landsitz zurück. Im
Dezember 1793 wurde er mit
seiner ganzen
Familie angeklagt, sich in eine
Verschwörung gegen die
Republik eingelassen zu haben, und guillotiniert.
Ludwig XVIII. ließ ihm 1826 im Justizpalast zu
Paris
[* 4] ein Denkmal setzen; auch trägt der
Boulevard Malesherbes
in
Paris seinen
Namen. Von Malesherbes'
zahlreichen
Schriften über
Landbau,
Botanik und
Politik sind später mehrere herausgegeben worden:
»Mémoires pour
Louis XVI«;
»Mémoires sur la librairie et la liberté de la presse« (Par. 1809);
»Œuvres choisies« (das. 1809).
Sein
Leben beschrieben
Dubois (3. Aufl., Par. 1806),
Gaillard (das. 1805),
Boissy d'Anglas (das. 1818, 2 Bde.),
Dupin (das. 1841).
Vgl. Vignaux,
Mémoires sur
Lamoignon de Malesherbes
(Par. 1874).