Makolololand
,
ein etwa 1200 m hoch gelegenes und der Gesundheit der Europäer zuträgliches Gebirgsland in Englisch-Centralafrika, zwischen der portug. Kolonie Mozambique und dem Kongostaat, [* 2] südlich von Deutsch-Ostafrika, mit einer Jahresmitteltemperatur von 17,5° C., einem Maximum von 23° und einem Minimum von 15° C.; es ist stark bevölkert und sehr fruchtbar; es liefert Zuckerrohr, Indigo, [* 3] Kautschuk, Reis und auf den Plantagen in Mandala und Blantyre vortrefflichen Kaffee.
Seit 1875 ist hier die Schottische Missionsgesellschaft und seit 1878 die Englisch-Afrikanische Seengesellschaft thätig. Als Portugal [* 4] 1888 das Besitz- und Entdeckungsrecht in diesem und in dem nördlich anstoßenden Njassagebiete beanspruchte, protestierte England mit aller Entschiedenheit auf Grund früher erworbener Rechte. Trotzdem schickte Portugal im Aug. 1889 eine Expedition in das Land. Da erklärte der engl. Konsul Johnston als brit. Schutzgebiet und bezeichnete als Grenzen [* 5] im S. den Ruo, im O. die Milandschiberge und das Ostufer des Schirwasees, im N. die Sombaberge und den Lesungwe, im W. die Quellen dieses Flusses und den Schire.
Die Kenntnis dieser Proklamation hielt jedoch den portug. Major
Serpa Pinto nicht ab, im Dez. 1889 die
Makololo anzugreifen,
ihr Land zu besetzen und die engl.
Flaggen
[* 6] ihnen zu entreißen. Jetzt trat die engl. Regierung gebieterisch
auf; sie zwang
Portugal durch ein
Ultimatum
Serpa Pinto mit seinen
Truppen aus dem Makolololand
zurückzurufen und im Mai 1891 als
brit. Kronkolonie anzuerkennen. 1892 erhielten die inzwischen weiter bis zum
Kongostaat ausgedehnten engl. Besitzungen die
offizielle Benennung
«British
Central
Africa», welches nunmehr aus zwei
Teilen besteht: aus dem «Protektorat»
(Njassa- oder Makolololand
umfassend) und aus der «Interessensphäre».