Mahlmann
,
Siegfried August, Dichter, geb. zu Leipzig, [* 2] studierte daselbst die Rechte, begleitete sodann einen jungen livländischen Edelmann nach Göttingen, [* 3] machte mit ihm eine Reise durch das nördliche Europa [* 4] und ließ sich 1798 in seiner Vaterstadt nieder, wo er vorübergehend eine Buchhandlung innehatte. Er redigierte seit 1805 die »Zeitung für die elegante Welt« (1810-16 in Verbindung mit Meth. Müller) und nahm von 1810 bis 1818 die »Leipziger Zeitung« in Administration, die ihm 1813 von seiten der Franzosen eine kurze Haft auf der Festung [* 5] Erfurt [* 6] zuzog.
Später wendete er sich den
Naturwissenschaften und der
Ökonomie zu und ward zum
Direktor der erneuerten
Leipziger
Ökonomischen
Societät ernannt. Er starb Mahlmanns
»Gedichte«
(Halle
[* 7] 1825, 5. Aufl. 1863), von denen mehrere von den vorzüglichsten
Liederkomponisten in
Musik gesetzt wurden, zeichnen sich durch leichten
Fluß und geschmackvolle
Sprache
[* 8] aus, ohne besonders tief in der
Empfindung zu sein. Auch seine
»Erzählungen und
Märchen« (Leipz. 1802; neue Ausg. 1812, 2 Bde.)
enthalten poetische
Momente.
Sein
»Herodes vor
Bethlehem, oder der triumphierende Viertelsmeister«
(Köln
[* 9] 1803; neue Ausg., Leipz.
1875) war eine treffende
Parodie von
Kotzebues
»Hussiten vor
Naumburg«
[* 10] und der thränenreichen Rührstücke.
Mahlmanns
sämtliche Werke erschienen
Leipzig 1839-40 in 8
Bänden und 1859
in 3
Bänden.